Diskussion im Bauausschuss Hückelhoven plant mehr Einzelhandelsfläche
Hückelhoven · Wenn die Planung mit der Realität nicht mehr übereinstimmt, spätestens dann wird es Zeit, über Veränderungen nachzudenken und Anpassungen anzustreben. Das meint die Stadtverwaltung Hückelhoven, wenn sie den Blick auf das frühere Hertie-Gelände an der Parkhofstraße in der Hückelhovener Innenstadt wirft.
Von der ursprünglichen und auch umgesetzten Planung, dort an zentraler Stelle Einzelhandel zu ermöglichen, ist nicht mehr viel geblieben. Das Hertie-Gebäude gehört längst der Vergangenheit an. Inzwischen breitet sich dort eine reine Wohnbebauung aus; Grund genug für die Hückelhovener Stadtverwaltung, den entsprechenden Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan sowie das städtische Einzelhandelskonzept zu überdenken.
Bei der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses wurden die ersten Schritte beschlossen. Danach ist auf dem Hertie-Gelände rechtlich kein Einzelhandel mehr möglich. Dafür soll aber fast direkt nebenan eine neue Fläche als Einzelhandelsfläche ausgewiesen werden. Die Rede ist vom noch jungen Sportplatz. Nach Schaffung des Baurechts für verschiedene Fachmärkte auf den ehemaligen innerstädtischen Flächen der Zeche Sophia-Jacoba sollen nun die innerstädtischen Sportplatzflächen planmäßig bearbeitet werden, um statt sportlicher Aktivität weiteren Einzelhandel zu ermöglichen. „Die Gespräche mit den entsprechenden Investoren sind weit vorangeschritten“, schreibt Bürgermeister Jansen in einer Sitzungsvorlage. Die Entwicklung neuer Einzelhandelsflächen werde Hückelhoven als Einkaufsstadt weiter bereichern. „Die Verwaltung ist der Auffassung, dass die Ansiedlung weiterer Einzelhandelsnutzungen die Attraktivität Hückelhovens als Einzelhandelsstandort weiter steigern und auch die Innenstadt zusätzlich beleben wird.“
Die große Ausschussmehrheit wollte da nicht widersprechen und stimmte der Einleitung der erforderlichen Planänderungen zu.
Der Sportplatz indes, der auch von den Schülern des Hückelhovener Gymnasiums genutzt wird, wird nicht ersatzlos gestrichen. Wie die Stadtverwaltung betont, seien die Planung zur Verlagerung der Sportplatzflächen in „ein neues, durchgrüntes Freizeit- und Sportareal im Stadtzentrum“ vorangeschritten. Ein entsprechender Aufstellungsbeschluss zur Schaffung des erforderlichen Planungsrechts für die neuen Sportplätze ist nach Ansicht der Verwaltung für die kommende Sitzung des Bauausschusses im November vorgesehen.
