Aktion am Hückelhovener Friedenspfahl Aufruf zum Engagement im Bündnis gegen Rechts

Hückelhoven · Plakat zum 8. Mai am Friedenspfahl: Vertreter von Pax Christi, der Evangelischen Gemeinden und des Eine-Welt-Ladens rufen gegen rechtes Gedankengut auf - und kritisieren deutsche Waffenexporte.

 Mit einem Plakat und Texten zum Kriegsende am 8. Mai 1945: Hans-Georg Lippert (von rechts), Pfarrerin Ute Saß und Werner Frank. 

Mit einem Plakat und Texten zum Kriegsende am 8. Mai 1945: Hans-Georg Lippert (von rechts), Pfarrerin Ute Saß und Werner Frank. 

Foto: Pax Christi

Da wegen der Corona-Pandemie eine öffentliche Gedenkveranstaltung zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945 nur unter besonderen Maßnahmen möglich gewesen wäre, verzichteten Vertreter der evangelischen Kirchengemeinden, des Eine-Welt-Ladens Hückelhoven und der Pax-Christi-Gruppe Hückelhoven auf eine Veranstaltung am Friedenspfahl in Hückelhoven. Stattdessen brachten sie – wie schon häufiger aus besonderen Anlässen – am Hartlepooler Platz neben der Aula ein Plakat an, auf dem sie an die Opfer und Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges und an das Ende dieses schrecklichen Krieges erinnern.

Daneben wurde ausgehend von den Erfahrungen des Krieges der Blick geweitet auf die gegenwärtige politische Entwicklung. „Vom deutschen Boden sollte nie wieder Krieg ausgehen“, sagte Hans Jürgen Knubben. Der Sprecher der Pax-Christi-Gruppe Hückelhoven lenkt den Blick auf die Gegenwart: „Wenn man auf die zahlreichen Kriege im Jemen, in Syrien und vielen anderen Orten der Welt schaut, kommt man zu dem Schluss, dass dieser Satz nur indirekt bis heute Gültigkeit hat. Die von der Bundesregierung genehmigten Waffenexporte auch oder gerade an Staaten, die in diesen Kriegen beteiligt sind, zeigen, dass Deutschland Mitverursacher der Flüchtlingsbewegungen ist.“ Vertreter der deutschen Regierung planen laut Knubben, im Jahr 2020 für neue deutsche Atombomber 7,5 Milliarden Euro auszugeben und damit an der nuklearen Bewaffnung teilzuhaben. „Geld, das in der gegenwärtigen Krise im medizinischen Bereich für die Zukunft sinnvoller einzusetzen wäre“, heißt es in einer Stellungnahme.

Die Verfasser der Texte verweisen darauf, dass 75 Jahre nach dem Ende des Faschismus in Deutschland in deutschen und europäischen Parlamenten rechtes Gedankengut wieder hoffähig geworden sei und schließen mit den Sätzen: „Wir sind nicht verantwortlich für den Hitlerfaschismus, aber sind verantwortlich für heute! Sorgen wir dafür, dass Faschismus nie mehr eine Option wird, engagieren wir uns in einem Bündnis gegen Rechts!“

(gala)
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