Arbeiten bis Mitte September Neuer Belag für Kunstrasen in Ratheim
Ratheim · Knapp 15 Jahre alt ist der Kunstrasenplatz in Ratheim. Der Belag ist nun beschädigt, nicht zuletzt auch das Hochwasser aus dem Jahr 2021 trug dazu bei. Das wird gerade gemacht.
Wenn die Fußballer des VfJ Ratheim derzeit zum Training oder zum Spiel aufbrechen, dann dürfen die Stollenschuhe nicht in der Sporttasche fehlen. Denn alle Einheiten finden aktuell auf dem Rasenplatz der Anlage in Ratheim statt. Grund dafür sind die Bauarbeiten, die derzeit am benachbarten Kunstrasenspielfeld durchgeführt werden. Denn wer in den vergangenen Tagen die Anlage des Ratheimer Vereins begutachtet hat, der hat statt eines grünen Kunstrasenspielfelds nur eine schwarze Elastikschicht zu Gesicht bekommen.
„Ende Juli ist der alte Kunstrasenbelag komplett runtergeholt worden“, bestätigt Schul- und Sportamtsleiter Stephan Matzerath. An der erwähnten Elastikschicht seien einige Beschädigungen festgestellt worden, die nun ausgebessert werden mussten. In dieser Woche, so der Plan, sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein, sodass dann wieder ein neuer und hochmoderner Kunstrasenbelag aufgezogen werden könne. Mitte September sollen die Arbeiten dann komplett abgeschlossen sein, dann folgt eine Abnahme der Stadt und anschließend können die Kicker wieder zurück auf den Kunstrasenplatz. Das wird im Herbst und Winter auch notwendig sein, denn der Rasenplatz verfügt im Gegensatz zu dem Kunstrasenspielfeld nicht über eine Flutlichtanlage. Wenn es immer früher dunkler wird, schränkt dies auch die Nutzungszeiten ein.
Umso wichtiger, dass die Ratheimer wieder einen Kunstrasenplatz erhalten. Das Ratheimer Sportgelände war vom Hochwasser im Sommer 2021 stark betroffen, die Plätze standen mehr als einen Meter unter Wasser, dabei hat der Kunstrasen auch einige Blasen geworfen. Entgegen der ersten Befürchtungen hatte der Untergrund nicht komplett ausgetauscht werden müssen, durch ein Glattziehen war die Nutzung wieder möglich. Doch der VfJ Ratheim meldete im Nachhinein, dass der Kunstrasen seitdem Fasern verliere. Dies war später von einer Fachfirma bestätigt worden. Als alleinigen Grund für die Schäden möchte Stephan Matzerath das Hochwasser allerdings nicht herhalten. Schließlich sei der Platz der älteste Kunstrasenbelag im ganzen Stadtgebiet und ein Austausch sei ohnehin für dieses Jahr vorgesehen gewesen.
„Wir haben den Platz 2009 angelegt. Damals wurde uns schon gesagt, dass er eine Haltbarkeit von ungefähr 15 Jahren haben wird“, führt der Amtsleiter aus. „Dann sind die Flächen abgespielt.“ Heißt im Umkehrschluss auch, dass das neue Kunstrasenspielfeld, ein Platz der neusten Generation, dann auch wieder 15 Jahre halten soll und erst im Jahr 2039 erneut ausgewechselt werden sollte.
Die Kosten für die Baumaßnahmen liegen in diesem Fall bei rund 200.000 Euro. Etwa zehn Prozent sei für die Planung einzurechnen, die restlichen 90 Prozent sind für die Ausführung der Arbeiten vorgesehen. Seinerzeit hatte der Neubau die Stadt Hückelhoven 642.000 Euro gekostet. Diese Summe konnte damals aus dem Konjunkturpaket genommen werden. Ursprünglich war seitens der Stadtverwaltung eine Überholung des damals am gleichen Standort befindlichen Aschenplatz vorgesehen – für 350.000 Euro. Weil ein Kunstrasenplatz mitsamt neuer Flutlichtanlage und einer erhöhten Fläche für Zuschauer aber nur knapp 250.000 Euro mehr kosten sollte, hatte sich der Stadtrat für diese Lösung entschieden.
Auf Hückelhovener Stadtgebiet befinden sich insgesamt vier Kunstrasenplätze. Der in Ratheim war damals der erste, der gebaut wurde. Somit ist es auch der erste der Plätze, der überholt werden musste. Der Kunstrasenplatz in Brachelen ist aus dem Jahr 2014, dort dürfte in fünf Jahren also eine Erneuerung des Belags anstehen. Etwa zwei Jahre danach müsste das Spielfeld in Baal ausgetauscht werden. Der jüngste ist erst im vergangenen Jahr eröffnet worden – im Herzen der Stadt direkt an der Zeche. Es ist der Neubau, der als Ersatz für die beiden alten Sportplätze im Stadtzentrum errichtet wurde. Auf dem Gelände wird bald neuer Einzelhandel entstehen.