Bauland ist begrenzt Hückelhoven macht Weg frei für neues Wohngebiet
Hückelhoven · Den Grundstein für dieses Baugebiet hatte die Hückelhovener Kommunalpolitik bereits vor einigen Jahren gelegt, als die Stadt das Grundstück gekauft hat.
Die Stadt Hückelhoven ist mit gut 41.000 Einwohnern nach Erkelenz und Heinsberg die drittgrößte Stadt im Kreis Heinsberg. Im Vergleich dazu ist die ehemalige Zechenstadt allerdings sehr dicht besiedelt. Während sich das Hückelhovener Stadtgebiet auf gut 61 Quadratkilometer erstreckt, weisen Heinsberg (gut 92 Quadratkilometer) und Erkelenz (gut 117 Quadratkilometer) ein erheblich größeres Stadtgebiet auf. Der Platz zur Entfaltung und zu mehr Wachstum – er ist begrenzt.
Organisches Wachstum, so bezeichnet es Bürgermeister Bernd Jansen gerne, soll erfolgen. Derzeit etwa in der Stephanusstraße in Kleingladbach, wo bis April noch die Vermarktung von rund 50 Grundstücken läuft. Und in naher Zukunft dann auch auf dem Gebiet Haller Acker, einer derzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche südlich von Ratheim. Das Gebiet grenzt im Westen an Haus Hall, im Süden an die A46 und im Osten an die Millicher Straße. Auf der anderen Straßenseite vom dortigen Norma und Rewe sind Häuser, Gewerbe und eine Kita geplant. Insgesamt rund 90 städtische Grundstücke sollen in dem Gebiet erschlossen werden, zudem ist Platz für eine Kita. Auf der Seite zur Autobahn hin möchte die Stadt einen Gewerbestreifen errichten, zur Millicher Straße hin ist ein Mischgebiet vorgesehen.
Den Grundstein für dieses Baugebiet hatte die Hückelhovener Kommunalpolitik bereits vor einigen Jahren gelegt. 2019 war der Flächennutzungsplan geändert worden und ein Bebauungsplan sollte aufgestellt werden. Damals hatte ein Investor Interesse für eine große Ansiedlung bekundet. Dies zerschlug sich jedoch kurz darauf wieder, weshalb dies erst im Herbst 2020 erfolgte. „Die Stadt hat den Haller Acker gekauft“, erklärte Bernd Jansen den Stadtverordneten damals. Der Name rührt vom in der Nähe liegenden Wasserschloss „Haus Hall“.
In der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, bei dem der Haller Acker wieder auf der Tagesordnung stand, stimmten lediglich die Grünen gegen das Vorhaben. Die Fraktion sei dagegen, wertvolles Ackerland zu versiegeln.
Die Zahl derjenigen, die bauen möchten, beziehungsweise sich das auch leisten können, ist im vergangenen Jahr allerdings zurückgegangen. 2022 wurden im Kreis insgesamt 3038 notariell beurkundete Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke sowie Wohnungs- und Teileigentum registriert. Das sind rund 16,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies geht aus dem Grundstücksmarktbericht für den Kreis Heinsberg hervor. Merklich zurückgegangen ist der Verkauf von Baugrundstücken für den individuellen Wohnungsbau. Der Wert liegt mit 472 Kauffällen etwa 32,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau.