20 Jahre Korbmacher-Verein Hilfarth Lieder aus Hilfarth zum Korbmacher-Jubiläum

Hückelhoven · Die Rurtal-Korbmacher feierten das 20-jährige Bestehen ihres Vereins. Beim „Hilfarther Abend“ traten lokale Künstler auf.

 Beim sehr gut besuchten „Hilfarther Abend“ im Korbmachermuseum gab Arndt Holten (l.) alte und neue Lieder aus seinem Repertoire zum Besten. Gekonnt unterhaltsam wurde auch Hückelhovens Bürgermeister Bernd Jansen einbezogen.

Beim sehr gut besuchten „Hilfarther Abend“ im Korbmachermuseum gab Arndt Holten (l.) alte und neue Lieder aus seinem Repertoire zum Besten. Gekonnt unterhaltsam wurde auch Hückelhovens Bürgermeister Bernd Jansen einbezogen.

Foto: Ruth Klapproth

Stimmungsvolle Heimatlieder und kabarettistische Einlagen an einem hochsommerlichen Abend – so feierten die Rurtal-Korbmacher das 20-jährige Bestehen ihres Vereins. Im Innenhof des ehemaligen Klosters an der Nohlmannstraße – dort betreiben die Hilfarther ihr Museum – gab es kaum noch einen freien Platz. Vorsitzender Lothar Reining und seine Vorstandskollegen hatten für die zweite Auflage des „Hilfarther Abends“ (die gelungene Premiere fand 2017 statt) erneut die Stimmungsgaranten des ehemaligen Korbmacherdorfs auf die Bühne gebeten. Die Holten-Brüder Arndt und Klaus traten einzeln sowie als Duo auf, Arndt Holten führte durch das fast dreistündige Programm unter freiem Himmel.

Mit selbst geschriebenen Songs wie „Hey Hilfarth“ begeisterte das Gesangsduo nicht nur die zahlreichen Besucher, sondern auch Bürgermeister Bernd Jansen. Klaus Holten hatte sich die Mühe gemacht, die Sprache der Jugendlichen zu analysieren und stellte die angesagtesten Berufsziele vor: Kandidatin bei Germany‘s Next Topmodel, Influencer oder Youtuber. Nur einen kennt er, der völlig aus der Reihe schlägt: Kevin, der lieber katholischer Pfarrer werden möchte. Wegen der besseren Aufstiegschancen. Sogar der Papst-Posten ist laut Holten theoretisch möglich. Er berichtete dem amüsierten Publikum aber auch von seinen seltsamen Beobachtungen auf dem Friedhof, trug dann den „Dummschwätzer-Blues“ vor, zu dem ihn angeblich sein Bruder Arndt inspiriert hat.

Arndt Holten stimmte wiederum „Ich bin aus Hilfarth“ an, berichtete vom Gefühl, im Urlaub an Heimweh zu leiden, besang „Hilfarth, das Gefühl, das in uns steckt“ und verriet den zahlreichen Zuhörern, darunter Landtagsabgeordneter Thomas Schnelle mit Ehefrau, dass er am liebsten als neuer Sänger der Bläck Fööss so richtig durchstarten möchte.

Oliver Lengersdorf, vielen als langjähriger Büttenredner der Trötemänn bekannt, trug Auszüge aus seinem nicht ganz ernst gemeinten Tagebuch vor. Er schilderte die Begegnungen mit seinem Nachbarn, der Polizist ist, seinen Kampf mit dem neuen Haustier, einem Krokodil, und riet, sich das Gesicht mit dem Hochdruckreiniger zu waschen.

Lambert Hensen hatte Mundart-Lieder im Gepäck, die ihm der Lövenicher Lehrer und Chorleiter Theo Schläger zur Verfügung gestellt hat, darunter „Fierovend“ (Feierabend). Hensen begleitete sich dazu selbst auf der Gitarre. Warum er kein Bier mehr in Kneipen trinkt, sondern lieber Bäckereien besucht, machte Christoph Hensen in seinem launigen Vortrag deutlich. Mit dem gemeinsam gesungenen „Du bist Hilfarth“ endete der Jubiläumsabend im Innenhof des Korbmachermuseums.

Heute gehören den Rurtal-Korbmachern rund 200 Mitglieder an. Der Museumsbetrieb in Hilfarth sei längst als kulturelles Erbe anerkannt, erläuterte Vereinsvorsitzender Lothar Reining. „Wir wollen dieses Erbe weiterführen, so gut es geht.“

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