Parade entwarf Aula 1974 Gesperrte Aula: Architekt bietet Hilfe an
HÜCKELHOVEN · Professor Parade, der die Hückelhovener Aula 1974 entworfen hatte, möchte der Stadt helfen.
Die Sperrung der Hückelhovener Aula aus bautechnischen Gründen ist Gesprächsthema bei vielen Bewohnern der Stadt. Jetzt bietet Professor Christoph Parade, der das Bauwerk mit Konzertsaal und 738 Sitzplätzen schuf, der Stadtverwaltung seine Hilfe an.
Der Düsseldorfer Architekt hat das von ihm konzipierte Gymnasium mit der 1974 entstandenen Aula nie aus den Augen verloren. Er erfuhr durch die Rheinische Post von dem Dilemma – jetzt stellt er sich im Zuge der Sanierungsmaßnahmen als Ratgeber zur Verfügung. „Das tue ich wirklich gern. Aber ich muss auch einbezogen werden. Das hat etwas mit den bei mir liegenden Urheberrechten zu tun“, erklärt Parade. Und weiter: „Die Stadt Hückelhoven hat einen guten Statiker. Ich bin sicher, das lässt sich alles machen.“ Als Gymnasium und Aula gebaut worden seien, habe es noch ganz andere Vorgehensweisen gegeben: „Die Platten wurden damals anders befestigt.“ Wichtig sei es jetzt, der Sache auf den Grund zu gehen, um Folgeschäden zu vermeiden. „Ich lege wirklich Wert darauf, dass wir das gemeinsam anpacken. Bisher haben wir noch alles gelöst“, erklärt der renommierte Architekt aus der Landeshauptstadt, der 1967 mit dem Staatspreis Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet wurde und auch das Düsseldorfer WDR-Gebäude entworfen hat. Noch im April waren Gymnasium und Aula bei der Sonderausstellung „SOS Brutalismus“ im angesehenen Deutschen Architekturmuseum, kurz DAM, in Frankfurt am Main zu sehen. Nur zehn Gebäude aus Deutschland hatten es in die Fachschau geschafft. „Die Hückelhovener Aula ist ein wichtiges Bauwerk“, sagt Parade. Ihre Besonderheit: Roher, bewusst sichtbarer Beton (beton brut) als wesentliches gestalterisches Element fügt sie – wie das Gymnasium – in den Aufsehen erregenden Architekturstil der Moderne ein, in Fachkreisen als Brutalismus bekannt.
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