Geschäftshaus in Hückelhoven ausgebrannt „Alles zerstört, was wir fünf Jahrzehnte aufgebaut haben“

Update | Hückelhoven · In der Nacht zu Freitag ist auf der Parkhofstraße ein Feuer ausgebrochen. Die Brandursache ist noch unklar – das Haus dürfte aber nicht mehr zu retten sein. Die Inhaberin denkt bereits an den Neuanfang.

Feuer in Hückelhoven 3. März 2023

Feuer in Hückelhoven 3. März 2023

Foto: Uwe Heldens

In der Nacht auf Freitag ist der Hückelhovener Traditionsbetrieb Schibbe auf der Parkhofstraße vollkommen ausgebrannt. Bewohner des Hauses, in dessen Erdgeschoss Schibbe seine Geschäftsräume hat, verständigten kurz vor zwei Uhr in der Nacht die Feuerwehr. Als die Wehrleute an der Einsatzstelle ankamen, war bereits alles verraucht und die Sicht war eingeschränkt. Es musste vermutet werden, dass sich noch Menschen in dem Gebäude befinden, doch die hatten sich bereits ins Freie retten können, sodass niemand verletzt wurde. Wie es zu dem Feuer kam, ist bislang unklar.

Klar ist hingegen, dass das Geschäft, das seit Jahrzehnten unter anderem Tapeten, Teppiche und Einrichtungsbedarf verkauft, vollkommen zerstört ist. Das Haus ist so in Mitleidenschaft gezogen, dass es nicht mehr zu retten sein dürfte.

Inhaberin Christina Schibbe zeigte sich allerdings kämpferisch und denkt bereits an den Neuanfang: „Der Schock sitzt tief. In nur einer Nacht ist alles zerstört, was wir über fünf Jahrzehnte aufgebaut haben. Das Geschäftstelefon ist umgestellt und wir machen weiter!“ Schibbe hofft zudem auf das Verständnis der Kunden: „Wir müssen jetzt erst einmal alles sichten und sortieren. Wir werden aber alle laufenden Aufträge bearbeiten.“ Die Polizei wird nun die Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen.

Am Mittag nach dem großen Feuer hat sich die Lage auf der Parkhofstraße zunächst beruhigt. Einige wenige Feuerwehrleute begutachteten noch das Gebäude, in dem das Ladenlokal des Familienbetriebs brannte. Es war eines der größten Feuer in der Region in den vergangenen Jahren.

Noch bis in den späten Nachmittag war die Feuerwehr damit beschäftigt, das Feuer im Keller unter Kontrolle zu halten. Gegen 14 Uhr hatte sich dort nämlich erneut starker Rauch gebildet. „Der Kellerbereich bereitet uns noch immer ein wenig Kopfschmerzen“, sagte Feuerwehrsprecher Josef Loers am Nachmittag.

Augenzeugen berichteten in der Nacht zunächst nur von dicken Rauchschwaden – das änderte sich allerdings schnell, als auf der Fensterfront der Schnorrenbergstrasse die Hitze der Flammen die Schaufenster bersten ließ und die Flammen meterweit aus der Front herausschlugen. Auch Autos, die vor dem Gebäude parkten, sind bei dem Feuer in Mitleidenschaft gezogen worden und wurden mitunter stark beschädigt. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt – am Straßenrand saß allerdings eine Bewohnerin, die weinte.

Die Parkhofstraße blieb auf Höhe der Schnorrenbergerstraße und Haagstraße den Freitag über gesperrt. „Im Keller ist immer noch eine sehr hohe Temperatur von etwa 200 Grad“, berichtete Feuerwehrsprecher Loers, der selbst die ganze Nacht im Einsatz war, am Nachmittag. „Das Problem ist, dass der Keller innen liegt und es von außen keinen Zugang gibt. Wir können also nur immer wieder Schaum nachgeben und so versuchen, das Feuer zu ersticken.“ Als die Wehrleute in der Nacht eingetroffen seien, war „der ganze Straßenzug wegen der Rauchentwicklung schwarz wie die Nacht“.

Wie das Feuer entstanden ist, müssen nun die Ermittler der Polizei herausfinden. Bislang gebe es noch keine Anzeichen, sagte Loers. Es sei noch nicht einmal ersichtlich, wo genau das Feuer entstanden sei. Das Gebäude hat durch den Vollbrand massiven Schaden genommen. Die Bewohner der Mietwohnung seien zunächst bei den Geschäftsleuten untergekommen. Die Wohnungen selber haben zwar nicht gebrannt, seien durch den massiven Rauch aber ebenfalls unbewohnbar geworden.

Hückelhoven, Feuer auf der Parkhofstraße, Schibbe zerstört

Hückelhoven, Feuer auf der Parkhofstraße, Schibbe zerstört

Foto: Christos Pasvantis
 Feuer in Hückelhoven 3. März 2023

Feuer in Hückelhoven 3. März 2023

Foto: Uwe Heldens

Laut Einsatzleitung waren 130 Feuerwehrkräfte aus dem gesamten Stadtgebiet Hückelhoven und durch Unterstützung der Feuerwehr Erkelenz, hier insbesondere wegen der 2. Drehleiter, am Einsatz beteiligt. In der Nacht wurde aufgrund der starken Rauchentwicklung auch eine Warnung bei der Nina-Warnapp rausgegeben.

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