Hückelhoven Ein Fest rund um den Apfel

Brachelen · Noch jung ist das Apfelfest in Brachelen. Erst 2014 auf den Weg gebracht, zieht es schon unzählige Besucher nach Brachelen. Beim Fest wurden tonnenweise Äpfel zu leckerem Saft gepresst.

 Beim Obstbaumwart Klaus Flaskamp (links) konnten man die Apfelsorte seiner mitgebrachten Äpfel aus dem eigenen Garten bestimmen lassen.

Beim Obstbaumwart Klaus Flaskamp (links) konnten man die Apfelsorte seiner mitgebrachten Äpfel aus dem eigenen Garten bestimmen lassen.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Hatte nicht so ziemlich am Anfang der Welt, glaubt man der Geschichte von Adam und Eva, ein Apfel ziemliche Bedeutung für den Lauf derselben? Ohne den Apfel wäre das Paradies geblieben – zumindest in Brachelen macht man einmal jährlich das Beste daraus: Ein Apfelpressfest, dessen jüngste Auflage am Sonntag weit mehr als 1000 Menschen anzog, einen davon aus Köln – Marc „Brüh“ Breuer, aufgewachsen im „Unterdorf“ Brachelens an der Annakapelle, der als Profi-Comedian natürlich einen Auftritt in der Heimat hatte.

Kirmes und Karneval haben in Brachelen schon lange einen hohen Stellenwert, das Apfelpressfest ist noch relativ jung, es wurde 2014 erstmals begangen, aus dessen Organisatoren gründete sich 2016 der Heimat- und Naturverein, der am Sonntag bei bestem Erntedankwetter ein breit gefächertes Programm zu bieten hatte.

Quasi tonnenweise wurden Äpfel gepresst, vorher bereits gepresstes Malus (wissenschaftlicher Name) wurde in Drei-Liter-Gefäßen verkauft, ging auch im Glas ähnlich gut weg wie Bier und die weitere Palette an Getränken, Mineralwasser war schon lange vor dem Festende ausverkauft. Apfel-Orientierung zeigten Stände mit Eis und Käse, von einheimischen Firmen speziell fürs Fest hergestellt. Wuchtige Hammerschläge leiteten akustisch zum ebenfalls einheimischen Schmied, während Korbflechter und Geflügelzüchter die leiseren Töne, auch die Tiere, bevorzugten. Alles spielte sich auf dem weitläufigen Hof- und Wiesengelände der Tierarztpraxis Feldmann an der Schnittstelle zwischen Ober- und Unterdorf ab.

Der Unterdörfler und Feuerwehrmann Josef Jackels, eigentlich Saeffelner, und als Marc Breuer bekannt, vereinnahmte flugs den Festort für den tieferen Bereich Brachelens, der bekanntlich der minderbemittelte in Sachen Infrastruktur und Daseinsfürsorge sei.

100 Kuchenspenden vermeldete Heimat- und Naturvereinsvorsitzender Dieter Wolff in der Erwartung, dass sie seinen zahlreichen Helfern vom Blech gerissen würden. Wolff erzielte aber auch im überfüllten Seminarraum des Veranstaltungsorts erhebliche Erheiterung mit einem Vortrag zur „Anatomie eines Bracheleners“, indem typische Brachelener Redewendungen mit Bildern im Orts-Platt belegt wurden – der Bilderheld zum Finale in der typischen Brachelener Bekleidung, der Feinripp-Unterwäsche, erschien.

Derweil hatten die Blaskapelle und das Trommler- und Pfeiferkorps Brachelen ihre Auftritte beendet, während im Lager der Ritter wuchtig gekämpft und grazil zur Musik getanzt wurde, Heilkräuter wurden gegen Blessuren nebenan angeboten. Unter den zahlreichen Kindern kam ob der vielen Angebote keine Langeweile auf – auch sie erwarten schon das Apfelpressfest 2019.

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