Adventsweg in Baal „Jeder darf den Weg gerne verschönern“

Baal · Mit viel Freude und Begeisterung haben die evangelische Kirchengemeinde Lövenich und die Baaler Pfarrgemeinde St. Brigida einen Adventsweg gestaltet. Auch von Diebstählen wollen sie sich nicht entmutigen lassen.

 Die Katholische Kirchengemeinde St. Brigida aus Baal und die Evangelische Kirchengemeinde Lövenich eröffneten den rund zwei Kilometer langen Adventsweg.

Die Katholische Kirchengemeinde St. Brigida aus Baal und die Evangelische Kirchengemeinde Lövenich eröffneten den rund zwei Kilometer langen Adventsweg.

Foto: Ruth Klapproth

Sich auf einem ausgedehnten Spaziergang auf die bevorstehende Weihnachtszeit einstimmen, dabei unterwegs viele Überraschungen am Wegesrand entdecken: In einer gemeinsamen Aktion haben die evangelische Kirchengemeinde Lövenich und die Baaler Pfarrgemeinde St. Brigida einen Adventsweg gestaltet. Rund vier Stunden waren die Projektteilnehmer unterwegs, um die Route zu schmücken und bei Spaziergängern oder Joggern auf diese Weise für weihnachtliche Atmosphäre zu sorgen.

Rote Christbaumkugeln, goldene Sterne, silberne Glocken, Herzen aus Papier und kunstvoll bemalte Holzlatten sind ebenso zu sehen wie ein ungewöhnliches Fenster, das Konfirmanden mit einem biblischen Text versehen haben: „Macht auf die Tore für den Herrn, ebnet ihm die Wege“. Auch die Bewohner der Pflegeeinrichtung Baaler Höhe beteiligten sich – sie gestalteten einen hölzernen Schlitten. Die Messdiener, der katholische Kindergarten St. Brigida in Baal sowie die Schulen machten ebenfalls mit, als sie von der weihnachtlichen Idee erfuhren. Die Lövenicher Pfarrerin Friederike Lambrich und ihre zahlreichen ehrenamtlichen Helfer hoffen nun, dass möglichst viele Spaziergänger den neuen Adventsweg ablaufen werden.

Der Start ist am alten Bahndamm in Baal. Als Orientierungspunkt dient die Adresse Bahnstraße 11, die direkt am Bahnhof zu finden ist. Hier können auch Parkplätze genutzt werden. Der etwa 1,9 Kilometer lange Rundweg führt zum Betonwerk Schotten und vorbei am Friedhof durch die Theresienstraße. Die evangelische Geistliche rät, sich für den weihnachtlichen Rundgang Zeit zu nehmen. „Manches sieht man nicht auf Anhieb“, hat sie festgestellt. Mitgenommen werden dürfen nur die bunt bemalten Steine, die auf dem Weg ausgelegt wurden und mit Botschaften wie „Frohe Weihnachten“ versehen wurden. Auch die Anwohner in Baal sind begeistert von dem neuartigen Freizeitangebot und bringen sich ein. Einige haben ihre Gärten aufwändig geschmückt und erlauben Einblicke in die privaten Grundstücke, wie Pfarrratsmitglied Monika Körber berichtet. Zusätzliches Dekorieren ist durchaus erwünscht.

Diese Botschaft, die bei der offiziellen Einweihung des Adventsweges betont wurde, scheint allerdings nicht überall angekommen zu sein. Denn schon kurz nach der Eröffnung mehrten sich in den sozialen Medien die Beiträge, in denen sich darüber geärgert wurde, dass Teile der Dekoration entwendet und auch kaputt gemacht wurden. Keine 24 Stunden, nachdem der Weg in vielen Arbeitsstunden aufgebaut worden war, sei die Hälfte der Artikel schon weg gewesen, sagte Monika Körber in großer Enttäuschung. Dies ist natürlich nicht im Sinne der Verantwortlichen. Daher möchte Monika Körber noch einmal nachdrücklich betonen, dass es sich bei dem Adventsweg nicht um einen Mitnehmmarkt handele. Hinstellen könne aber jeder etwas, sagt sie. „Jeder ist herzlich eingeladen, den Weg zu bereichern und mit eigenen Dekorationsartikeln zu verschönern“, sagt Körber. Die verschwundene Dekoration bringe dies freilich nicht zurück, dennoch könne der Adventsweg mit einer großen Beteiligung noch zu dem werden, was die Organisatoren eigentlich im Sinn hatten. In den Kommentaren bei Facebook äußerten mehrere Menschen ihr Unverständnis und ihr Bedauern über die Zerstörung und den Diebstahl.

Bis Mitte Januar bleibt die Gestaltung des neuen Adventswegs bestehen. Wer Weihnachtsschmuck beisteuern möchte, wird gebeten, die Gegenstände im nächsten Jahr abzuholen und wieder mitzunehmen nach Hause. Geeignet ist der Spaziergang auf dem Rundweg nur bei Tageslicht, da es keine Beleuchtung gibt. Wer in eher gemütlichem Tempo geht, benötigt circa eineinhalb Stunden.

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