Hinter den Kulissen „Das war kein normaler Tag“

Hückelhoven · Hückelhovener erleben in James Blunt einen Star zum Anfassen. Hinter den Kulissen überreichte ihm Detlef Stab, der Vorsitzende des Fördervereins Schacht 3, eine Grubenlampe. Monika Gurniak umsorgte den Sänger.

 James Blunt bekam in Hückelhoven eine Grubenlampe geschenkt, damit er sich immer an seinen Auftritt an Schacht 3 erinnern kann. Und bei Bürgermeister Bernd Jansen trug sich der Sänger in das Goldene Buch der Stadt ein. Foto: Andreas Baum

James Blunt bekam in Hückelhoven eine Grubenlampe geschenkt, damit er sich immer an seinen Auftritt an Schacht 3 erinnern kann. Und bei Bürgermeister Bernd Jansen trug sich der Sänger in das Goldene Buch der Stadt ein. Foto: Andreas Baum

Foto: Andreas Baum

Ein Star zum Anfassen. Ohne Allüren und Extrawünsche. Einer, der seinen Teller selbst wegbringt und sich freut über das Erinnerungsgeschenk, eine Grubenlampe der 1997 stillgelegten Steinkohlenzeche Sophia-Jacoba, die ihm Detlef Stab, der Vorsitzende des Fördervereins Schacht 3, voller Stolz überreicht.

Monika Gurniak gerät ins Schwärmen, wenn sie an die ungewöhnliche Begegnung mit dem bescheidenen Weltstar zurückdenkt. Im provisorisch zur Künstlergarderobe umfunktionierten Maschinenhaus darf die 62-Jährige den britischen Sänger, der bei der Premiere von „SommerMusik an Schacht 3“ vor 3000 begeisterten Fans auf dem ehemaligen Zechengelände an der Sophiastraße auftrat, einen Abend lang umsorgen.

Viele Monate hat sich die Ratheimerin, die im Schachtchor singt und seit Jahren zum engagierten Ehrenamtler-Team des Fördervereins gehört, auf ihren Abend mit James Blunt gefreut. Ein Zwölf-Stunden-Einsatz, der mittags beginnt und nach Mitternacht endet. „Das war kein normaler Tag. Da habe ich natürlich ein bisschen auf meine Garderobe geachtet“, verrät sie. Für den prominenten Besucher hat sie sich schick gemacht an diesem ganz besonderen Tag, an den sie noch lange zurückdenken wird. „Ein schönes T-Shirt und eine Hose“ hat sie angezogen. Und mit etwas Herzklopfen auf den englischen Superstar gewartet.

Der kommt schon gegen Mittag mit seiner kompletten Entourage in zwei großen Tourbussen. Soundcheck, danach etwas essen und sich vorbereiten auf den Auftritt während seiner Afterlove-Tour, die Blunt um die ganze Welt führt. Hier empfängt er im hermetisch abgeriegelten Backstagebereich – Zutritt nur mit speziellem Ausweis – den Schirmherrn des „MusikSommers“, Bürgermeister Bernd Jansen. Der hat das Goldene Buch der Stadt mitgebracht, in das sich James Blunt sofort einträgt. Auch Detlef Stab darf James Blunt 30 Minuten vor Beginn der Show treffen. Der Fördervereinsvorsitzende überreicht dem besonderen Gast eine brennende Wetterlampe, erzählt ihm von Sophia-Jacoba, der einstmals hochmodernen Zeche, auf der der Kohlehobel schon seit 21 Jahren stillsteht. Was Blunt sieht und erfährt, gefällt dem 44-Jährigen. Interessiert lauscht er Jansens und Stabs erklärenden Worten. Überrascht dann, als er auf Deutsch mit seinen Gastgebern spricht und den anwesenden Dolmetscher kurzerhand von seinen Aufgaben entbindet. „Er hat früher mit seinen Eltern in Soest gelebt und hat somit eine deutsche Vergangenheit“, berichtet „MusikSommer“-Veranstalter Günter vom Dorp. „Ganz schön geerdet, der Junge“, zeigt sich der Wegberger schwer beeindruckt.

 Ist mit James Blunt und Johannes Oerding hinter den Kulissen alles gut gelaufen?  Nachbesprechung mit Monika Gurniak (v.l.), Deflef Stab und Veranstalter Günter vom Dorp.

Ist mit James Blunt und Johannes Oerding hinter den Kulissen alles gut gelaufen? Nachbesprechung mit Monika Gurniak (v.l.), Deflef Stab und Veranstalter Günter vom Dorp.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

„Okay“, sagt James Blunt lächelnd, als Jansen und Stab ihn auf das „andere Ambiente als sonst in den großen Konzerthallen“ aufmerksam machen. Und „Danke-
schön“ sagt er zu Monika Gurniak, als sie zwischendurch ein bisschen für Ordnung sorgt, ehe das Konzert pünktlich um 20.30 Uhr startet. Immer wieder bedankt er sich auch bei Detlef Stab für die Bergbau-Rarität, die den Star noch lange an seinen Besuch in Hückelhoven erinnern soll. „Damit er immer an uns denkt“, sagt Stab.

„Der kommt bald zu uns“, hatte Monika Gurniak vor dem Auftritt von James Blunt in Hückelhoven immer wieder zu ihrem Ehemann Ludwig (zweiter Vorsitzender des Fördervereins Schacht 3) gesagt, wenn dessen großer Hit aus dem Jahr 2005, „You‘re beautiful“, im Radio gespielt wurde. „Den habe ich kennengelernt“, sagt die Hückelhovenerin jetzt.

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