Hückelhoven Hastenraths Will - schlau wie Sau

Hückelhoven · Das Comedy-Special "Hastenraths Will on Air" feierte eine gelungene Premiere im Hilfarther Corso Filmpalast.

Es dürfte wohl das größte Radio-Studio der Welt gewesen sein - jedenfalls verwandelte sich der Hilfarther Corso Filmpalast in ein solches. Und der Moderator nahm seinen Besuch mit auf mehr als sehr unterhaltsame zwei Stunden. "Hastenraths Will on Air", so lautet der Titel des Comedy-Specials, das nun in Hilfarth seine Premiere feierte.

Seit rund vier Jahren heißt es "Schlau wie Sau" beim Radiosender 100,5 Das Hitradio. Mehr als 600 Folgen wurden bislang ausgestrahlt, in denen Will, eben nicht nur erfolgreicher Landwirt und charismatischer Ortsvorsteher, nun auch der gefeierte Radiostar ist. In "Schlau wie Sau" kommentiert Hastenraths Will, wie kann es auch anders sein, das aktuelle Weltgeschehen.

Wer jetzt aber dachte, dass Hastenraths Will, natürlich wie gewohnt brillant verkörpert von Christian Macharski, so etwas wie ein Best Of der 600 Folgen präsentiert, der sah sich ganz flott getäuscht. Denn Will bot erneut mehr, Will sorgte für den ungeschminkten Blick hinter die Kulissen des Radios. So war ebenso schnell klar, dass das Comedy-Special so etwas wie eine Hommage an 100,5 Das Hitradio war.

Ohne ein Gläschen des gepflegten Cognacs "Dujardeng" geht nichts: Der Landwirt der Herzen schwört auch während seiner Radiosendung auf das edle Tröpfen. "Wenn die rote Lampe leuchtet, simmer on Air", ließ Will, den man ohne Weiteres auch "die Stimme der Vernunft" nennt, sein Publikum wissen.

Wills Kernkompetenz, das Reden über Politik, kam erwartungsgemäß nicht zu kurz. Beispiel Mindestlohn. "Hoffentlich trifft dat nicht auf meine rumänische Spargelstecher zu", bekannte er, ehe mal wieder Zeit war, in die Sendung live einzugreifen. "Da steht ein Blitzer zwischen Altenheim und Friedhof, also quasi in der Durchreiche", flachste er, was natürlich wieder ein Aufleuchten des grellen weißen Lichts zur Folge hatte. Der Anruf des von Will wenig geschätzten Chefredakteurs.

Ansonsten kannte die Bandbreite der Themen, die Hastenraths Will mit dem bekannt losen Mundwerk ansprach, mal wieder keine Grenzen: Er philosophierte über Namen, über Sushi-Restaurants und warum dort - aus seiner Sicht unsinnigerweise - nur ein Gericht auf der Speisekarte steht, abgesagte Rosenmontagszüge, die Pille danach und wieso Musikredakteure gekonnt ins Leben der Radiohörer eingreifen.

Nach gut zwei Stunden stand fest: Hastenraths Will hat wieder alle Register seiner hohen Schwadronierkunst gezogen. Das Publikum im restlos ausverkauften Corso Filmpalast dankte mit langanhaltendem Applaus.

Und dann waren da ja auch die Techniker, die während der Show dafür sorgen, dass alles glatt läuft. Zwar hochkonzentriert, war es auch mal schön mit anzusehen, wie sie immer wieder die Lacher nicht zurückhalten konnten. Kein Wunder - wenn Hastenraths Will sein Unwesen treibt, sind das eben typische Reaktionen.

(RP)
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