Lichterglanz in Hückelhoven Das erwartet die Besucher beim Haldenzauber

Hückelhoven · Zum vierten Mal findet in diesem Winter das Lichtspektakel auf der Millicher Halde in Hückelhoven statt. Doch es gibt auch Kritik an dieser Entscheidung.

Ein Hauch von Weltraum-Abenteuer: Beim Haldenzauber 2020 konnten sich die Besucher auf dem weiten Gelände wie auf einem anderen Planeten – oder eben wie auf dem Mond – vorkommen.

Ein Hauch von Weltraum-Abenteuer: Beim Haldenzauber 2020 konnten sich die Besucher auf dem weiten Gelände wie auf einem anderen Planeten – oder eben wie auf dem Mond – vorkommen.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Am 25. November ist es soweit. Dann öffnet der Haldenzauber auf der Millicher Halde zum vierten Mal seine Pforten. Bis zum 8. Januar kann das Lichtermeer besichtigt werden. Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Story Für den neuen Lichterpark haben sich die Verantwortlichen auch eine neue Inszenierung ausgedacht. Dafür sind sie tief in die Stadtgeschichte eingetaucht. Im Fokus der neuen Inszenierung liegt Junker Reinhold zu Hückelhoven, der gerne das schönste und bedeutendste Anwesen in der Region besitzen möchte. Deshalb zieht er in die weite Welt hinaus, um exotische Tiere und Pflanzen für seine Ländereien zu gewinnen. Die Besucher starten auf dem Junkerberg, der von Insekten und Katzen besiedelt ist und sichtlich eine pflegende Hand benötigt. Vorbei an dunklen Raben und heulenden Wölfen geht es schließlich auf eine idyllische Blumenwiese mit bunten Schmetterlingen. Bevor die Besucher am Ende den Wald der Tiere erreichen, passieren sie zudem ein paar Zauberwesen, etwa ein mystisches Einhorn.

Interaktiv Auch in diesem Jahr gibt es an manchen Stellen die Möglichkeit, selbst einzugreifen. So kann beispielsweise mit den Wölfen geheult werden, auch das Rad eines Pfaus ist durch menschliche Hilfe zu steuern.

Gastronomie Im Vorjahr war das gastronomische Angebot bereits erweitert worden, für den nun anstehenden Lichterpark hat der Gastronom Christian Dorn sich abermals breiter aufgestellt. Den traditionellen Winzerglühwein aus der Pfalz wird es selbstverständlich weiterhin geben. In Sachen Essen sollen etwa mit Pommes und Waffeln auch vegane Alternativen ins Repertoire aufgenommen werden.

Shuttlebus Der Zugang zur Halde ist weiterhin über die Stufen der Himmelsleiter möglich. Alternativ steht den Besuchern aber auch wie im Vorjahr ein Shuttlebus zur Verfügung, der sie nach oben auf die Halde fährt. Das zuständige Busunternehmen Viasbus habe schon im vergangenen Jahr bewiesen, dass es kurzfristig bei Bedarf die Flotte aufstocken kann, sagte Stadtmarketing-Chef Carsten Forg.

Tickets Im Vergleich zum vergangenen Jahr wurden kleine Preisanpassungen vorgenommen. Dies habe damit zu tun, dass auch die Kosten für Transport, Material und Personal steigen. Eine Preisanhebung wegen steigender Energiepreise sei allerdings nicht vorgenommen worden, so die Veranstalter. Der Eintritt für Erwachsene kostet in diesem Jahr 15 Euro montags bis donnerstags, an Freitagen, an Wochenenden und Feiertagen 17 Euro. Kinder von sechs bis 14 Jahren zahlen montags bis donnerstags sieben und ansonsten acht Euro. Das Familienticket für zwei Erwachsene und drei Kinder ist montags bis donnerstags für 35 Euro zu bekommen, freitags, an Wochenenden und Feiertagen kostet es 39 Euro. Sponsoren wie die WEP und die Kreissparkasse weisen darauf hin, dass auch bei Ihnen Karten erworben werden können. Diese seien dann nicht tagesgebunden und zudem vergünstigt.

Leuchten & Energie In den sechs Wochen werden 350 Lichtobjekte auf der Millicher Halde zu bewundern sein. Insgesamt sind rund 300 Kilometer Lichterketten verbaut, mehr als 300.000 Lichtpunkte werden leuchten. Dies sind allesamt LEDs, die gegenüber klassischen Glühbirnen eine Stromreduktion von 80 Prozent darstellen. „Der gesamte Stromverbrauch für Beleuchtung, Infrastruktur und Gastronomie eines Lumagica-Lichterparks im Zeitraum von sechs Wochen beläuft sich auf rund 14.000 kWh. Das entspricht lediglich dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2,8 Vierpersonenhaushalten“, rechnete Karl-Heinz König von MK Illumination kürzlich vor.

 Nicht nur mit der Rakete, sondern auch mit dem Zug kann man sich beim Haldenzauber auf den Weg machen...

Nicht nur mit der Rakete, sondern auch mit dem Zug kann man sich beim Haldenzauber auf den Weg machen...

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Kritik Die Durchführung des Lichterparks auf der Millicher Halde ist nicht überall gerne gesehen. Auch wenn Bürgermeister Bernd Jansen betont, dass die Stadtverwaltung in der Veranstaltung einen Mehrwert für die Stadt Hückelhoven, die Einwohner und die Region habe, halten manche Bürger es für Kostenpflichtiger Inhalt ein falsches Signal, in diesen Zeiten eine aufwendige Lichtinstallation anzubieten. Die Freidenkerschaft Hückelhoven hat zudem eine Petition gegen den Haldenzauber ins Leben gerufen. „Die Millicher Halde ist einer der letzten Rückzugsorte für viele Tiere der Region. Nicht nur Rehe und heimische Vogelarten (Greifvögel), sowie andere Lebewesen finden hier ihren Rückzugsort. Der sogenannte Haldenzauber ist ein katastrophaler Eingriff in diesem Rückzugsort. Der verursachte Lärm und die stundenlangen Lichteffekte, irritiert und vertreibt die dort ansässige Tierwelt“, schreiben die Freidenker in ihrer Begründung. Bislang hält sich die Resonanz aber noch in Grenzen.

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