Gedenken im Gymnasium Hückelhoven Rechtsextremismus: Wachsamkeit aktuell besonders notwendig

Hückelhoven · Die Kirchen, Pax Christi und die Stadt Hückelhoven laden zur Gedenkstunde für Opfer des Nationalsozialismus in das Gymnasium ein.

 Hans-Jürgen Knubben (Pax Christi) begrüßte auch im Vorjahr die Gäste der Gedenkfeier.

Hans-Jürgen Knubben (Pax Christi) begrüßte auch im Vorjahr die Gäste der Gedenkfeier.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Der Opfer des Nationalsozialismus wird gedacht am Montag, 27. Januar, ab 18 Uhr im Brunnenhof des Gymnasiums. Dazu laden traditionell die evangelischen Kirchengemeinden Hückelhoven, die Gemeinschaft der Gemeinden der katholischen Kirche, die Pax-Christi-Gruppe Hückelhoven und Bürgermeister Bernd Jansen ein.

Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des Nazi-Regimes, das als Synonym für den Holocaust gilt. 1996 wurde der Gedenktag dieser Befreiung durch Bundespräsident Roman Herzog eingeführt. Damals sagte Herzog: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen.“

Daher bezeichnen es die Organisatoren als erfreulich, dass seit vielen Jahren Schülerinnen und Schüler der verschiedenen weiterführenden Schulen der Stadt Hückelhoven diese Gedenkstunde inhaltlich gestalten. „Die von Bundespräsident Roman Herzog angesprochene Wachsamkeit ist in unseren Tagen wieder besonders notwendig“, heißt es in der Einladung, „wenn wir im vergangenen Jahr und zu Beginn des neuen Jahres erleben müssen, dass (Kommunal-)Politiker verstärkt Hassanrufe und Morddrohungen erhalten und erstmals in der deutschen Nachkriegsgeschichte ein Politiker Opfer eines rechtsextremen Anschlages wurde; dass ein Massaker an jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Halle am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, dem Versöhnungstag beziehungsweise -fest, nur durch eine unüberwindbare Tür verhindert wurde; dass in unserer Nachbarstadt Geilenkirchen mehr als 40 jüdische Gräber zerstört und geschändet wurden.“ Das seien nur drei Beispiele „für die bedrohlichen Ausmaße von Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, der in seiner radikalsten Form auch vor Terror nicht zurückschreckt“.

Das Gedenken soll die Erinnerung an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft aufrecht erhalten, um damit eine Hilfe gegen das Vergessen zu geben und so dazu beitragen, dass sich die Schrecken der Vergangenheit nicht wiederholen. Deshalb sollte die Gedenkveranstaltung auch „ein Appell an alle dafür sein, dass in unserem Land alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, politischen und sonstigen Orientierung oder ihrer Religion, friedlich und sicher leben können“.

(gala)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort