Hückelhoven Ganz legal - Graffiti mal anders

Hückelhoven · Vom Graffitikünstler Frank Wise lernten junge Hückelhovenerinnen eine für sie neue Ausdrucksform der Kunst kennen.

 Beim Graffiti-Workshop auf dem Schulhof an der Martin-Luther-Straße in Hückelhoven dabei waren (v.l.) Nele (12), Nina (13), Künstler Frank Wise, Louisa (11), Tatjana Neumann von städtischen Jugendamt und Michelle (10).

Beim Graffiti-Workshop auf dem Schulhof an der Martin-Luther-Straße in Hückelhoven dabei waren (v.l.) Nele (12), Nina (13), Künstler Frank Wise, Louisa (11), Tatjana Neumann von städtischen Jugendamt und Michelle (10).

Foto: Knappe Jörg

Muskelkater in den Fingern und im Unterarm - und das vom Graffitisprühen. Trotzdem denkt niemand daran, aufzuhören, denn das Malen mit der Sprühdose macht einfach viel zu viel Spaß.

In dem Landesprogramm "Kulturrucksack" fand jetzt auf dem Schulhof des Gymnasiums der Erprobungsstufe in Hückelhoven ein Graffitiworkshop statt. Unter der Leitung von Tatjana Neumann vom Jugendamt Hückelhoven und des Graffitikünstlers Frank Wise konnten Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 13 Jahren dabei eine Menge über Graffiti lernen und selbst aktiv werden.

Am ersten Tag des Workshops gab der Graffitikünstler einen Überblick über die Geschichte des Graffito und ließ die Teilnehmer Skizzen für eigene Projekte anlegen. Außerdem stellte er verschiedene Techniken mit der Sprühdose vor - später konnte dann direkt losgelegt werden. "Wir haben zunächst einmal nur geübt und Striche und Kreise gemalt. So konnten die Kinder die Handhabung der Sprühdose kennenlernen und haben gleichzeitig die Angst davor verloren", sagt Wise. Der Künstler hat schon als Kind angefangen, mit Graffiti zu arbeiten. Seit rund zehn Jahren gibt er Kurse und bietet Workshops an. "Es gibt sehr viele Vorurteile zum Thema Graffitisprühen, dabei ist es auch eine Kunstform." Das soll den Kindern nahegebracht werden - und wenn man die bunten Leinwände, die die Teilnehmer anfertigen, sieht, ist die Begeisterung der Kinder zu erkennen. "Ich habe schon oft auf den Straßen Graffiti gesehen und finde das sehr schön", erzählt die zehnjährige Michelle. Wie die meisten der anderen Teilnehmer (alles Mädchen) hatte sie zuvor jedoch noch nie mit Graffiti gearbeitet. Ihnen müsse dennoch nicht viel geholfen werden, die meisten Ideen kamen ihnen beim Sprühen selbst, erzählt Wise.

Zuletzt fertigen Michelle und ihre Freundinnen zusammen eine Leinwand an und drängen sich dabei um eine Staffelei. "Wenn Ihr Euch gegenseitig ansprüht, ist das nicht meine Schuld", warnt der Graffitikünstler noch spaßeshalber. Dass die Mädchen sehr ehrgeizig und gesittet arbeiten, da sind sich die Leiter jedoch einig. "Die Dosen werden sogar untereinander getauscht, so dass erst fünf leer sind", berichtet Tatjana Neumann.

Am letzten Tag des Ferienprojektes ist die Feinarbeit gemacht wurden und sind die Kunstwerke beendet worden. Außerdem sind die stellvertretende Bürgermeisterin Andrea Axer und Jugendamtsleiter Ralf Schwarzenberg zu Besuch gekommen. Die Leinwände können die Teilnehmer als Andenken schließlich mit nach Hause nehmen. Dank des Erfolges soll auch im nächsten Jahr ein ähnliches Projekt angeboten werden.

(kbo)
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