Hückelhoven Faire Begegnungen ohne Rote Karten

Hückelhoven · Unter dem Motto "Respekt für Vielfalt" kickten 16 Streetsoccer-Teams aus dem Kirchenkreis Jülich um Pokale.

 Das Drei-Städte-Streetsoccerturnier ist ein "Streetnet-Projekt" der Diakonie. Das etablierte Event wird von Jugendlichen stets gut besucht. Hier kickt Ratheim United (in dunklen Trikots) gegen "Die Königlichen" aus Geilenkirchen.

Das Drei-Städte-Streetsoccerturnier ist ein "Streetnet-Projekt" der Diakonie. Das etablierte Event wird von Jugendlichen stets gut besucht. Hier kickt Ratheim United (in dunklen Trikots) gegen "Die Königlichen" aus Geilenkirchen.

Foto: JÜRGEN LAASER

Die Idee kam Markus Bassauer schon vor sieben Jahren. Mittlerweile ist das Streetsoccer-Turnier für Jugendliche bis 21 Jahre längst etabliert. Insgesamt 16 Mannschaften folgten am Wochenende der Einladung des Hückelhovener Streetworkers Bassauer in die Sporthalle des Ratheimer Schulzentrums. Die Jugendzentren im Kirchenkreis Jülich hatten in den letzten drei Monaten ein "Streetsoccer-Turnier" als Hallenfußball-Wettbewerb für Jugendmannschaften aus den Jugendzentren bis 21 Jahre veranstaltet. Die Turniere fanden in Oberbruch, Übach-Palenberg und in Ratheim statt. Es nahmen 16 Mannschaften aus dem gesamten Kirchenkreis teil.

Für den sportlichen Wettkampf mit dem runden Leder fand der Abschluss auf Ratheimer Terrain statt. Das Motto war bezeichnend: "Respekt für Vielfalt". Zahlreiche Nationen waren bei den jungen Hobbykickern vertreten. Markus Bassauer: "Hier sind Gelbe Karten ganz, ganz selten. Rote hat es in all den Jahren noch nie gegeben."

Das Teilnehmerfeld war international und bunt gemischt. Auch einige Mädchen machten mit, wurden von Streetworker Bassauer in einer gemischten Mannschaft eingesetzt. Schiris des Kreissportbunds Heinsberg waren ebenso im Einsatz wie etwa 25 bis 30 so genannte Teamer, die die Organisatoren des evangelischen Kirchenkreises Jülich unterstützten. Alle Jugendleiter des Kirchenkreises wurden im Vorfeld von Bassauer angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Aus Landesmitteln hatte er Zuschüsse beantragt. Das große Finale mit Medaillen für jeden Teilnehmer ließ sich auch Gaby Bügler, die stellvertretende Jugendreferatsleiterin des Kirchenkreises, nicht entgehen. "Manche, die hier mitmachen, spielen Fußball im Verein, manche nicht", hat Markus Bassauer festgestellt. Kaled Salame (19) kickt bei Viktoria Doveren. "Das macht richtig Spaß hier", strahlte der junge Mann. Mitmachen in einer der 16 Mannschaften mit jeweils vier bis fünf Feldspielern, Torwart plus zwei Ersatzspielern war ihm nicht genug. Zusammen mit seinen beiden Freunden Khodor Khan (20) und dem 17-jährigen Ibrahim Fakhro half er dem Streetworker. Die Spielpläne erstellte Sozialpädagoge Tobias Storms aus dem evangelischen Jugendzentrum in Jülich. Nadine Gärtner und ihr Team waren für die gesamte Verpflegung der Teilnehmer verantwortlich. Die gelernte Sozialarbeiterin, Jugendleiterin der Freizeiteinrichtung "Zille" in Geilenkirchen, versorgte die Mädchen und Jungen mit 300 belegten Brötchen, Müsli-Riegeln, frischem Obst und Mineralwasser. "So ein Service wird bei anderen Turnieren natürlich nicht geboten", erklärte Bassauer sichtlich stolz.

Die Mannschaft des Ev. Jugendzentrums ZaK in Erkelenz belegte bei den drei Turnieren einmal den zweiten, den dritten und den vierten Platz und schaffte so am Ende den dritten Platz in der Gesamtwertung. Die "Zak-zoccers" mussten sich von der Mannschaft "Fanta-energy" aus Hückelhoven und dem Team aus Ratheim geschlagen geben.

Ziele des Sport-Spektakels: Integration fördern, Isolation vermeiden. Fast 130 Jugendliche nahmen teil. "Wir konnten gar nicht so viele aufnehmen wie sich gemeldet haben." Um teilzunehmen, mussten die Jugendlichen nicht tief ins Portemonnaie greifen. Nur einen Euro kostete der Freizeitspaß. Wer bei drei Terminen mit von der Partie war, bekam sein Geld sogar zurück. Im nächsten Jahr geht's weiter.

(cb)
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