Erstes Konzert für Hilfarther Musiker Ein eindrucksvolles Comeback

Hückelhoven · Der Instrumentalverein Hilfarth begeistert beim ersten Konzert nach der Corona-Zwangspause mit dem neuen Dirigenten Claas Otto das Publikum.

 Der Instrumentalverein Hilfarth unter der Leitung von Claas Otto präsentierte im Saal von Sodekamp-Dohmen zum Kaffeekonzert einen bunten Mix an Musikstücken.

Der Instrumentalverein Hilfarth unter der Leitung von Claas Otto präsentierte im Saal von Sodekamp-Dohmen zum Kaffeekonzert einen bunten Mix an Musikstücken.

Foto: Ruth Klapproth/RUTH KLAPPROTH

Seit Anfang Mai proben sie wieder regelmäßig. Bei gutem Wetter im Garten eines aktiven Mitglieds oder auf dem Parkplatz hinter dem Festsaal Sodekamp-Dohmen, inzwischen – weil der Sommer vorbei ist – drinnen bei ihrem Vereinswirt Frank Dohmen. Auch wenn ihnen die ungewollte Corona-Zwangspause schwer zu schaffen gemacht hat: Die Aktiven des Hilfarther Instrumentalvereins haben während der langen Isolation nichts verlernt. Mit ihrem neuen Dirigenten Claas Otto, der am Erkelenzer Cornelius-Burgh-Gymnasium Musik und evangelische Religion unterrichtet, gelang es, mühelos an frühere Konzert-Erfolge anzuknüpfen.

Im Saal Sodekamp-Dohmen an der Rurbrücke empfingen Vorsitzende Simone Oidtmann und ihre musikalischen Mitstreiter zahlreiche Gäste zum Kaffee-Konzert. Das bewährte Konzept: freier Eintritt, Kaffee und selbstgebackener Kuchen gegen eine freiwillige Spende. Auch diesmal ging die Rechnung auf. Kaum ein Platz blieb unbesetzt. Bei Eierlikör-Torte und Schoko-Kuchen aus eigener Herstellung ließen sich viele Besucher das lang ersehnte Konzertereignis schmecken.

Beim gemeinsamen Proben-Wochenende in der Jugendherberge in Lindlar im Bergischen Land merkte Vereinsvorsitzende Simone Oidtmann schnell: „Das wird was.“ Zwölf Stunden musizierte das Hilfarther Orchester dort gemeinsam, um den ersten großen Auftritt nach der Corona-Pause sorgfältig und intensiv vorzubereiten. Die Mühen hatten sich gelohnt. Zum ersten Mal hatten insgesamt neun Mädchen und Jungen aus dem von Britta Hansen geleiteten Nachwuchs-Orchester ihren Einsatz auf der Bühne. Seit August spielen sie mit im großen Ensemble und waren vor ihrer offiziellen Premiere ganz schön aufgeregt. Gemeinsam habe man es geschafft, ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen, erklärte Simone Oidtmann. Und kündigte an: „Wir wollen Ihnen den Nachmittag musikalisch versüßen.“

Rund zwei Stunden lang präsentierte der Instrumentalverein Hilfarth einen bunten Querschnitt seines umfassenden Könnens. Einer der herausragenden Gänsehaut-Momente: Als Hobbymusiker Arndt Holten als Solo-Sänger in Frank Sinatras Fußstapfen trat und, begleitet von seinen Vereinskameraden den bekannten Hit „New York, New York“ anstimmte. Mit der Filmmelodie aus „Pirates of the Caribbean“ (Fluch der Karibik) starteten die Hilfarther Hobbymusiker ihr umfassendes Konzertprogramm. „Viva la Vida“, Clocks“, „Paradise“ und andere Hits der britischen Band Coldplay, die inzwischen knapp 80 Millionen Tonträger weltweit verkaufte, kamen ebenso gut an beim Publikum wie das „Aladdin“-Thema, mit dem die Musiker für einen Hauch von Orient an der Rurbrücke sorgten. Mit Castles in Spain“ entführten die musikalischen Akteure in südliche Gefilde. Die vier einzelnen Teile des Liedes sind spanischen Städten gewidmet: Oviedo, Zamora, La Coruna und Burgos.

Mit dem Stück „Schmelzende Riesen“ griffen die Gastgeber dann ein ernstes Thema auf – den Klimawandel. Die anspruchsvolle Auftragskomposition der österreichischen Blasmusik-Jugend widmet sich dem immer weiter fortschreitenden Rückgang der Gletscher, die auch als „schmelzende Riesen“ bezeichnet werden. Ein eindringlicher Appell, den der Hilfarther Instrumentalverein gekonnt weitergab. „Das Stück endet mit dem Ausdruck von Hoffnung auf eine bessere Zukunft durch die nächsten Generationen“, erläuterte Pressesprecherin Grit Meuser die ungewöhnliche Thematik der gelungenen Darbietung. „Concerto d‘Amore“ verband Elemente des Barock, Pop und Jazz eindrucksvoll miteinander. Mit „Salute to Louis Armstrong“ erwiesen die Mitglieder des beliebten Ensembles dem amerikanischen Jazztrompeter, Sänger und Schauspieler (1901 bis 1971) die Ehre: „What a Wonderful World“, „When the Saints go marching in“, „Hello Dolly“ und „St. Louis Blues“.

Insgesamt 34 aktive Musiker waren im Einsatz, als Dirigent Claas Otto seinen musikalischen Einstand gab. Der zwölfjährige Hannes Eßer war der jüngste Bühnen-Akteur, Wilfried Vieten mit 66 Jahren der älteste. „Nach der sehr langen Pause sind wir froh, endlich wieder auftreten zu können“, so die Vorsitzende Simone Oidtmann. Der nächste Konzerttermin steht indes auch schon fest: In der katholischen Kirche St. Leonhard gestaltet der Instrumentalverein am 21. November, 9 Uhr, eine Messe.

Für 40-jährige aktive Tätigkeit in der Volksmusik wurde Frank Schmitz ausgezeichnet. Vorsitzende Simone Oidtmann, Arndt Holten sowie Gerd Eßer sind seit 30 Jahren dabei, Ulrike Weiland und Sonja Palauneck seit 20 Jahren. Für 15-jährige aktive Mitgliedschaft wurden Sara Drews und Lea Hermanns geehrt, Hanna Drews und Lars Zich für zehn Jahre.

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