Stadtbuslinie in Hückelhoven Eine Runde mit dem HÜ 1 durch die Stadt

Hückelhoven · Seit Anfang Januar ist der neue Stadtbus unterwegs. Jetzt sind auch Hilfarth und Schaufenberg ans Hückelhovener Zentrum angebunden.

 Der neue Stadtbus HÜ 1 auf der Parkhofstraße vor dem alten Rathaus

Der neue Stadtbus HÜ 1 auf der Parkhofstraße vor dem alten Rathaus

Foto: Philipp Schaffranek

Am Alten Rathaus ist das Bushaltestellenschild noch nicht geändert. Auch auf der elektronischen Anzeige, die dort unter dem Dach der Bushaltestelle hängt, wird sie nicht angezeigt.  Nur der Aushang im Schaukasten informiert über die Abfahrtszeiten der neuen Linie HÜ1. Seit Beginn des Jahres bedient der neue Stadtbus den Hückelhovener Innenstadtbereich und verbindet Schaufenberg und Hilfarth auf zwei Routen direkt mit dem Zentrum. Es ist 9.50 Uhr. Pünktlich kommt der gelb-weiße Bus der „West Verkehr“ über die Parkhofstraße angerollt.

Dirk Jansen setzt den Blinker, bremst den Bus ab und öffnet die Türen. Er fährt in dieser Woche die Frühschicht. Um sechs Uhr begann seine erste Fahrt. Gerade hat er allerdings nicht so viele Fahrgäste. „So eine neue Linie muss bei den Leuten ja auch erst einmal bekannt werden“, sagt der Busfahrer. Oft müsse er noch Nachfragen zur Strecke und zu den Fahrzeiten beantworten. Um die Strecke kennenzulernen, sei ein älteres Ehepaar sogar schon einmal den ganzen Weg mitgefahren, erzählt Dirk Jansen. „Ich habe es ja auch am liebsten, wenn der Bus voll ist und hinter mir geredet wird.“

Im Kreisverkehr am Ende der Parkhofstraße nimmt Dirk Jansen die zweite Ausfahrt. Über die Brassertstraße führt die Strecke der HÜ1 über die Loerbrockstraße noch ein Stück durch Hückelhoven, ehe es über die Ludovicistraße nach Schaufenberg geht. Die erste Fahrtroute führt bis zur Haltestelle „Schaufenberg Schule“. Nur zehn Minuten dauert die Fahrt bis dort. Nach einer kurzen, eingeplanten Pause fährt die HÜ1 wieder zurück in das Stadtzentrum. Dort hält der Stadtbus auch am Schwimmbad und am Gymnasium.

Schon an der Zeche steigt Brigitte Jansen zu. Die 58-Jährige hat eine große Einkaufstüte mit dabei und muss zurück nach Hilfarth. Normalerweise hätte sie erst an der Haltestelle „Am Landabsatz“ einsteigen müssen. Weil der Kreisverkehr dort aber wegen der L117n erneuert wird und die Straße gesperrt ist, fährt der Stadtbus in den ersten zwei Monaten eine kurze Umleitung. „Ich bin sehr zufrieden mit dem neuen Stadtbus, denn die 409, die jetzt weggefallen ist, ist nicht jede Stunde gefahren“, sagt Brigitte Jansen. Vor allem für ältere Menschen sei das eine Belastung gewesen, da sie vor und nach Arztterminen in der Stadt oft lange warten mussten. Den neuen Stadtbus hat Brigitte Jansen fast täglich genutzt.

Auf der zweiten Fahrtroute fährt der Stadtbus durch das Gewerbegebiet über die Rheinstraße nach Hilfarth. Gleich an der Rurbrücke steigt Brigitte Jansen aus. „Vor allem hier in Hilfarth fährt die HÜ1 viele Bushaltestellen an. Man muss nicht weit zu Fuß gehen, um den Bus zu nutzen“, sagt Busfahrer Dirk Jansen. Vorbei am Denkmal dreht der Stadtbus über Fichten- und Tannenstraße eine Runde durch den Ort. Auch der Kaphof wird angefahren. Die Fahrt nach Hilfarth dauert länger als die nach Schaufenberg: Wer am Denkmal einsteigt, benötigt 23 Minuten bis in die Innenstadt.

Im Hückelhovener Gewerbegebiet wartet Kai Uwe. 1,70 Euro kostet die Fahrt bis ins Stadtzentrum. Dort will er umsteigen und weiter nach Ratheim. Für seine kleine Tochter hat er einen Ballon dabei, den er im Gewerbegebiet gekauft hat. Mit dem Gewerbegebiet, dem Stadtzentrum, den Geschäften am Landabsatz und den Supermärkten an der Fichtenstraße fährt der Stadtbus viele Einkaufsmöglichkeiten an.

Die ganze Fahrt über steuert Busfahrer Dirk Jansen den Bus sicher durch die manchmal engen Straßen. Das liegt zum einen daran, dass schon eine Woche Frühschicht auf der HÜ1 hinter sich hat. Aber auch davor war er gut vorbereitet. „Wir sind die Strecke mehrfach bei Schulungen abgefahren“, sagt er. Ausbilder erklären dabei, welche Haltestellen angefahren werden, auf welche Kurven und Streckenabschnitte die Busfahrer besonders achten müssen. Insgesamt habe er drei oder vier Schulungen mitgemacht, sagt Jansen. „Ich möchte ja auch fit sein auf der neuen Linie.“

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