Hückelhoven Den Frieden "machbar" werden lassen

Hückelhoven · Schüler sowie Lehrer des Gymnasiums in Hückelhoven arbeiteten an drei Projekttage an unterschiedlichen Themen, aber unter einer Überschrift: Frieden ist machbar.

 Jahrgangsübergreifend hat sich diese Gruppe am Gymnasium Hückelhoven mit Kindersoldaten beschäftigt und die "Aktion Rote Hand" gegen den Einsatz von Kindersoldaten unterstützt (Red Hand Day). Die rote Hand ist dabei das Symbol der ehemaligen Kindersoldaten. Jeder Besucher konnte einen roten Händeabdruck auf einem großen Tuch und auf einem DIN-A4-Blatt (mit eigenen Forderungen gegen Kindersoldaten) hinterlassen. Die Blätter werden dem Bundestag übergeben.

Jahrgangsübergreifend hat sich diese Gruppe am Gymnasium Hückelhoven mit Kindersoldaten beschäftigt und die "Aktion Rote Hand" gegen den Einsatz von Kindersoldaten unterstützt (Red Hand Day). Die rote Hand ist dabei das Symbol der ehemaligen Kindersoldaten. Jeder Besucher konnte einen roten Händeabdruck auf einem großen Tuch und auf einem DIN-A4-Blatt (mit eigenen Forderungen gegen Kindersoldaten) hinterlassen. Die Blätter werden dem Bundestag übergeben.

Foto: Laaser

Kleine Kraniche aus Papier, das olympische Feuer und eine Faust mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger - die Bilder, die die Projektgruppe den erstaunten Besuchern zeigte, stellten alle eines dar: Frieden. Wie vielfältig das Thema sein kann, haben Schüler und Lehrer des Hückelhovener Gymnasiums an drei Projekttagen gleich nach den Sommerferien in jahrgangsübergreifenden Gruppen erlebt.

"In Gedenken an die beiden Weltkriege hatten im vergangenen Jahr viele Schulen Projekte zum Frieden", erklärte Schulleiter Arnold Krekelberg, "das konnten wir nicht übergehen." Trotzdem habe er gemeinsam mit dem Kollegium großen Wert auf Abwechslung im Projektangebot gelegt. "Das Thema ist sehr kopflastig", gab er zu bedenken, "aber wir haben uns doch einiges einfallen lassen."

Davon konnten sich die Besucher bei der Präsentation am Samstag selbst überzeugen. Einige Projekte wagten sich dabei an durchaus komplexe Fragestellungen heran. Die Gruppe "Frieden schaffen durch Erinnerung?!" betrachtete Denkmäler für "Täter" und "Opfer" und diskutierte, ob diese tatsächlich der Erinnerung dienen und helfen, Frieden zu wahren. Die Geschichte der Friedensbewegungen, sowohl in Westdeutschland als auch in der DDR, beleuchteten zwei weitere Gruppen. Außerdem waren Entwicklungshilfe und "Europa und der Frieden" als Themen vertreten.

Dass man "Frieden" aber längst nicht nur geschichtlich oder politisch betrachten muss, machten Gruppen wie "Cybermobbing" klar. Mit einer Hauptkommissarin und der Schulpsychologin erarbeitete diese Gruppe einen "Erste-Hilfe-Bogen" für Schüler. Auch Frieden im Fußball wurde kontrovers diskutiert und brachte die Schüler zum Ergebnis: Weniger Gewalt ist möglich, ganz friedlich wird es aber wohl nicht.

Die aktuelle Problematik des anhaltenden Flüchtlingszustroms nach Europa gab ebenfalls den Anstoß zu verschiedenen Projekten. So betrachteten die Schüler die "Sehnsucht nach einem Leben im Frieden" der Flüchtlinge, die das Mittelmeer überqueren, und die Situation der Menschen, die in Hückelhoven angekommen sind.

Kreativ waren vor allem Gruppen zu Themen wie "Streetart" und "Kreative Schreibwerkstatt". Wie alle anderen präsentierten sie ihre Ergebnisse auf vielfältige Weise.

Neben zahlreichen Plakaten und Filmen boten manche Projektgruppen teils turbulente Aktionen dar. So gab es Aufführungen wie etwa zur Sportart Tai Chi für den "inneren Frieden" oder zur Selbstbehauptung zu sehen. "Solche Projekttage sind immer etwas wuselig", befand Krekelberg lächelnd. Dass man sie gleich nach den Ferien veranstaltet hat, habe aber vor allem einen Vorteil: "Das ist ein sanfter Übergang von den Ferien zum Schulalltag."

(lado)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort