Protest in Hückelhoven Bürgerinitiative gegen L 364n will weiter kämpfen

Hückelhoven · Wegen Corona liegen die Aktivitäten der Gegner der Ortsumgehung Hückelhoven seit Wochen auf Eis. Doch sie fordern nach wie vor: Das Naherholungsgebiet Junkerberg soll nicht zerschnitten werden.

 Im Feld zwischen Hückelhoven und Doveren (links das Wäldchen am Junkerberg) stand schon im Vorjahr im Feld ein großes Protestplakat gegen die Ortsumgehung L 364n.

Im Feld zwischen Hückelhoven und Doveren (links das Wäldchen am Junkerberg) stand schon im Vorjahr im Feld ein großes Protestplakat gegen die Ortsumgehung L 364n.

Foto: Gabi Laue

Sie wollen weiter kämpfen – gegen die geplante Umgehungsstraße L 364n und gegen die Vernichtung des Naherholungsgebiets Junkerberg. Seit Sommer 2017 treffen sich die Gegner der geplanten Straße regelmäßig, um den Widerstand zu organisieren. Einer von ihnen ist Mario Klotz.

Er weiß, dass es den Widerspruch gegen die geplante Trassenführung schon vor 20 Jahren gab, als der Hückelhovener Landwirt Franz Greven, Clemens Eßer aus Houverath und einige andere Mitstreiter für den 1. August 2000 zur Bürgerversammlung in den Hilfarther Festsaal Sodekamp-Dohmen einluden. Ein altes Flugblatt macht deutlich, was den Protestlern von damals gegen den Strich ging: Doveren solle von Hückelhoven getrennt, die Natur am Hückelhovener Friedhof zerstört werden. Den Landwirten solle die Existenz genommen werden. Insgesamt 160.000 Quadratmeter Grünflächen sollten asphaltiert werden.

Auch heute gehen die Mitglieder der Doverener Bürgerinitiative „Rettet den Junkerberg“ von erheblichen Nachteilen und tiefen Einschnitten für das betroffene Areal mit dem beliebten Wald aus. „Wir sind etwa 30 bis 50 Leute, die mitdenken, mitdiskutieren und mitplanen“, sagt Rechtsanwalt Achim Ringk. Und: „Jeder einzelne Baum in dem Gebiet ist sehr wichtig.“ Gerade aktuell in der Corona-Krise mit Kontaktverboten seien sehr viele Spaziergänger, Jogger und Fahrradfahrer zu beobachten, die Feldwege und Wälder ausgiebig nutzten. Wegen Corona sind seit Monaten die Aktivitäten der Gruppe ohne Hierarchie völlig auf Eis gelegt. Aber es soll weitergehen.

Die von Bauer Jürgen Greven eingereichte Klage sei nach wie vor nicht verhandelt worden. „Das Virus blockiert unsere Planung“, betont der Hückelhovener Jurist. Trotzdem: Ans Aufgeben denkt die Gruppe keineswegs, die sich das erste Mal vor drei Jahren am Sportplatz getoffen hat. Weitere Plakate an mehreren Orten sind geplant.

Aussagekräftig sollen sie sein, erklärt Mario Klotz. Die Aussagen der Verantwortlichen machen ihn wütend: „Hier wird etwas als lang ersehnte Umgehungsstraße verkauft, was gar keine ist. Es gibt Alternativen, die weniger flächenfressend sind.“ Lebensqualität gehe verloren, wenn der Wald in einer Breite von mindestens 80 Metern, also in der Größe eines Fußballfeldes, gerodet und die Straße am Friedhof als ansteigende Hochstraße bis zu mehr als sieben Meter hoch gebaut werde. Ein Lärmschutz sei hier weder vorgesehen noch nachträglich realisierbar.

Die Laufzeit der im Internet gestarteten OpenPetition wurde wegen der Corona-Krise über den 8. Mai hinaus verlängert, denn es konnten in den letzten Monaten keine Unterschriften an Infoständen gesammelt werden.

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