Hückelhoven Brüderpaar schweigt vor Gericht

Hückelhoven · Drogen, Reste einer Cannabisplantage und Dealgeld fand die Polizei bei einem Brüderpaar, als sie am 19. Februar Wohn- und Geschäftsräume durchsuchte. Jetzt steht das Brüder-paar vor Gericht.

Ein Sondereinsatzkommando nahm Senad H. (31) aus Wassenberg und Elvis H. (25) aus Hückelhoven fest, die Brüder gingen wegen des mutmaßlichen Handels mit Betäubungsmitteln in Untersuchungshaft. Der Prozess vor der 1. Großen Strafkammer des Landgerichts Mönchengladbach, in dem sich auch Arben A. (22) aus Neuwied verantworten muss, wird heute um 9.15 Uhr fortgesetzt.

Der Staatsanwalt legt dem Trio unerlaubten Handel mit Drogen in nicht geringer Menge in mehreren Fällen zur Last. In Hückelhoven, so die Ermittlungen, hatten die Angeklagten einen schwungvollen Handel mit Betäubungsmitteln getrieben, die sie - in wechselnder Beteiligung - zwischen August 2013 und Ende Januar von Dealern in den Niederlanden erworben haben sollen. Bei insgesamt 23 Drogenfahrten sollen sie bis zu zwei Kilo Amphetamin, 50 bis 100 Gramm Kokain und ein Kilogramm Marihuana gekauft haben. Über die Grenze brachten unbekannte Kuriere das Rauschgift. Das verkauften die Angeklagten nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft aus ihren Räumen heraus, auf Parkplätzen und nahegelegenen Raststätten.

Bei der Festnahme von Elvis H. fanden die Polizeibeamten ein Stilett, und in dem Bistro, das er betrieb, einen mit eingedrehten Schrauben präparierten Baseballschläger. Der 31-Jährige und sein Bruder sind bereits vorbestraft. Senad H. war erst im August zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt worden.

Ein "unbeschriebenes Blatt" war hingegen der 22-Jährige aus Neuwied. Vor den Ermittlungsbehörden soll er umfassend geständig gewesen sein. Nach seinen Angaben habe er aus dem Drogengeschäft aussteigen wollen und sei deswegen bedroht worden.

Für den Prozess, der am 3. Juli begonnen hat, waren vier Fortsetzungstermine vorgesehen. Ob bereits in dieser Woche ein Urteil gesprochen werden kann, scheint fraglich. Weil die Brüder sich nicht zu den Vorwürfen äußern, sind das Anhören mitgeschnittener Telefonate und die Vernehmung von rund 50 Zeugen geplant. Weitere Termine sind am 6. und 7. August, 9.15 Uhr.

(RP)
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