Hückelhoven Bläserklänge vor Schloss Rurich

Hückelhoven · Die "Juliacum Brassers" begeistern das Publikum beim traditionellen Freiluftkonzert des Vereins "con brio".

 Das Bläserquartett aus Jülich unterhielt vor Schloss Rurich mit Stücken von Händel bis Bernstein.

Das Bläserquartett aus Jülich unterhielt vor Schloss Rurich mit Stücken von Händel bis Bernstein.

Foto: Jürgen Laaser

Ein eindrucksvolles Konzert vor einer ebenso eindrucksvollen Kulisse: Das Jülicher Bläserquartett "Juliacum Brassers" spielte bei dem jährlichen Sommerkonzert des Vereins "con brio - Freunde der Kammermusik" auf dem Innenhof von Schloss Rurich. "Wir haben uns für diese Open-Air- Veranstaltung bewusst ein wetterfestes Ensemble ausgesucht", sagte Rudolf Lengersdorf, Vorsitzender des Vereins con brio, "Holz wäre bei Regen ein Problem gewesen". Die Sorgen waren aber unbegründet: Die Zuschauer konnten die Musik der vier Blechbläser ohne einen Regentropfen genießen.

Das Bläserquartett, bestehend aus Martin Schädlich und Klaus Luft, die zwischen Trompeten, Kornett und Flügelhorn wechselten, Johannes Meures an der Posaune und am Euphonium sowie Hornist Andreas Trinkhaus, führte mit kurzen Ansagen und Informationen zu jedem Stück gewohnt locker und humorvoll durch das Programm. Nach der Eröffnung mit einer festlichen Intrade von Georg Friedrich Händel, spielten die Jülicher passend zur Atmosphäre des Schlosses die Musik zu einem Ritterballett von Ludwig van Beethoven. Das für den Karneval verfasste Stück von Beethoven begann mit einem Marsch, auf den unter anderem ein Jagdlied, eine Romanze und ein Trinklied folgten. Weiter ging es mit Auszügen aus der Peer Gynt Suite von Edvard Grieg, das die Zuhörer mit einer abwechslungsreichen und sich steigernden Dramaturgie begeisterte.

Gabriel Faurés Pavane hatte die Musiker schon vor dem Konzert herausgefordert: Das nicht für vier Bläser geschriebene Stück änderte Johannes Meures geschickt für das Ensembles ab. Mit dem schwungvollen Quartett Nr. 1 des Skandinaviers Wilhelm Ramsoe entließen die Musiker das Publikum in eine kleine Pause, in der auch die Schlossanlage besichtigt werden konnte.

Im zweiten Teil des Konzerts griffen die Blechbläser auf moderne Stücke wie "Probiers mal mit Gemütlichkeit" von Terry Gilkyson oder den bekannten "Moon River" aus der Feder von Filmkomponist Henry Mancini zurück. Für die Entscheidung, einen Auszug aus dem Musical Cabaret zu spielen, nannten die Musiker den Zuhörern einen besonderen Grund: "In der Eingangsszene wird gesagt, dass hier ja sogar die Musiker gut aussähen - das gefiel uns." Verträumt und mit viel Gefühl interpretierten die Bläser das Lied "Somewhere" aus dem Musical West Side Story. Für gute Laune im Publikum sorgte das traditionelle "Just a closer walk with Thee" ebenso wie das für das Bläserquartett schwierige "The Strenuous Life" von Scott Joplin. "Sobald das Stück anstrengend wird, ist für uns aber auch der Spaß größer - Sie brauchen also kein Mitleid zu haben", erklärten die Juliacum Brassers scherzhaft den Zuhörern. Bevor sich das Quartett unter großem Applaus verabschiedete, spielte es ein "Sonntagabend-Medley", bestehend aus allen Melodien, die die vier Musiker mit dem Sonntagabend verbinden.

(kabo)
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