Hückelhoven Bergkapelle zeigte sich in Bestform

Hückelhoven · Jahreskonzert in der Hückelhovener Aula mit einigen Besonderheiten. Vorsitzender Detlef Stab kündigte seinen Rückzug vom Amt des Vorsitzenden an. Konzertwalzer, Märsche, Hits der 1970er - und das Steigerlied.

 Vor vollem Haus gab die Bergkapelle Sophia-Jacoba ihr Jahreskonzert in der Aula.

Vor vollem Haus gab die Bergkapelle Sophia-Jacoba ihr Jahreskonzert in der Aula.

Foto: RUTH KLAPP-ROTH

Platz machen für einen jüngeren Nachfolger, dabei der Bergkapelle Sophia-Jacoba, der er vor 18 Jahren nach ihrer Auflösung wieder Leben einhauchte, freundschaftlich verbunden bleiben: Beim traditionellen Jahreskonzert in der nahezu ausverkauften Aula kündigte Vorsitzender Detlef Stab seinen Rückzug an.

Bei der nächsten Generalversammlung, die im Mai ansteht, wird Stab, der seit dem Tod des früheren Betriebsratsvorsitzenden Franz-Josef Sonnen auch den Förderverein Schacht 3 lenkt, nicht mehr zur Wiederwahl antreten. "Aber ich bin ja nicht aus der Welt" - so bekundete der Schaufenberger seine künftige Verbundenheit mit dem beliebten Ensemble, das nach der Zechenschließung wieder zusammenfand, als Stab gemeinsam mit Sonnen um ein einmaliges musikalisches Gastspiel bei der offiziellen Einweihung des Barbara-Reliefs in der Schachthalle an Schacht 3 bat.

Im holländischen Ausflugslokal Gitstappermolen traf er zufällig ein ehemaliges Mitglied der Bergkapelle. "Das klappt auf keinen Fall", war die erste Reaktion auf den ungewöhnlichen Auftrittswunsch. Heute, 18 Jahre nach der Neugründung, präsentiert sich das von Rolf Deckers geleitete Orchester in Bestform.

Mit dem beschwingten "Royal Salute", einem Jubiläumsmarsch des Militärmusikers Richard Waterers für den Herzog von Edinburgh, begeisterten die Hobbymusiker ihre Zuhörer ebenso wie mit "Rosen aus dem Süden", einem anspruchsvollen Konzertwalzer, der von Johann Strauß (Sohn) komponiert wurde und auch von Walzerkönig André Rieu häufig gespielt wird. Mit der Ouvertüre "Bergheimat" entführte die Bergkapelle Sophia-Jacoba ihre Zuhörer nach Österreich.

An die im Alter von 48 Jahren verstorbene Erfolgssängerin Whitney Houston wurde mit ihrem großen Hit "One Moment in Time" erinnert, dem offiziellen Titellied der Olympischen Sommerspiele in Seoul im Jahr 1988. Mit Johan Wichers Traditionsmarsch "Glück auf" hatte die Bergkapelle eine musikalische Hommage einstudiert, mit der sie auf das bevorstehende Ende der Steinkohle-Bergbau-Ära in Deutschland aufmerksam machte, das im Dezember dieses Jahres bevorsteht.

Nach der Pause meldeten sich Rolf Deckers und seine Musiker und Musikerinnen mit dem schmissigen Konzertmarsch "Mit vollen Segeln" zurück. Mit einem Klarinetten-Solo begeisterte Kirsten Bernhardt bei Chris de Burghs Erfolgshit "Lady in Red", beim Instrumentalstück "Soleado" wurde das Publikum zum Mitsingen aufgefordert. Unter dem Motto "Immer wieder Siebziger" wurden schließlich musikalische Erinnerungen geweckt: Michael Holms "Mendocino", Bata Illics "Micaela", Roland Kaiser mit seinen "Sieben Fässern Wein" oder Costa Cordalis' "Anita".

Der rund zweieinhalbstündige Konzertreigen endete mit einem Robbie-Williams-Medley unter dem bezeichnenden Motto "Let us entertain you" mit Bergkapellen-Schlagzeugerin Miriam Amels am Konzertflügel.

Mit dem Steigerlied verabschiedeten sich die Gastgeber traditionell von ihrem Publikum. Ein Wiedersehen gibt es bereits am morgigen Maifeiertag ab 13 Uhr bei der DGB-Kundgebung im Schatten des Förderturms an der Sophiastraße sowie am 6. Mai um 11 Uhr beim Sonntagskonzert, zu dem die Musiker an Schacht 3 einladen.

(cb)
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