Hückelhoven Ballern auf der Halde jeden Morgen ab 6 Uhr

Hückelhoven · Anwohner im näheren Umfeld der Altmyhler Halde beklagen noch immer Lärmbelästigung durch die Lastwagen, die oben auf dem Plateau Erde abkippen. Zufahrtsstraßen sind schlammverschmutzt, Ränder abgefahren.

In Altmyhl, dem kleinsten Stadtteil von Hückelhoven, und in Ratheim leiden Anwohner einiger Straßen nach wie vor unter dem Lärm von Lastwagen, der bei der vermutlich noch rund fünf Jahre laufenden Rekultivierung verursacht wird. Zwar wurde nach Beschwerden aus der Bevölkerung ein Lärmschutzwall zur Buscher Straße hin aufgeschüttet, doch trägt der Schall mittlerweile darüber hinweg bis zum Wäldchen in Ratheim.

"Jeden Morgen ab 6 Uhr hören wir die ballern da oben", berichtet Willi Schreinemacher vom Ratheimer Reitstall auf Nachfrage der Redaktion. Außerdem: "Die Straße ist kaputt und total dreckig. Wenn die Lkw abkippen, schlägt die Klappe."

Die gute Nachricht vom EBV, der die Rekultivierungsarbeiten seit gut 16 Jahren managt: "Zur Seite der Altmyhler und Dorfstraße hin sind die Arbeiten größtenteils abgeschlossen." Das Lärmproblem ist in der Ratheimer Zentrale durchaus bewusst: "Der angesprochene Lärmschutzwall liegt zur Seite der Buscher Straße. Da die Rekultivierung zügig voranschreitet, befindet sich die Bodeneinbaustelle mittlerweile auf Höhe des Lärmschutzwalles, und die ursprüngliche Funktion ist leider nicht mehr gegeben. Durch die exponierte Lage des Haldentops sind technische Lärmschutzmaßnahmen nun nicht mehr so wirkungsvoll", räumt der EBV ein. Doch man ist auf Rücksicht auf die Anwohner bedacht: "Wir haben verschiedene organisatorische Maßnahmen, den Lärm zu reduzieren. Die wichtigsten sind die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der gesamten Halde und die strikte Anweisung an alle Fahrer, die Lkw-Klappen nicht schlagen zu lassen. Dazu sind auf der Halde auch Hinweisschilder aufgestellt worden. Das Personal auf der Halde achtet auch auf die Einhaltung der Anweisung. Bei bestimmten feuchten Witterungslagen lässt sich allerdings auch dieses Klappenschlagen nicht ganz verhindern, damit der Lkw ganz entladen wird." Eine Idee von Schreinemacher, bei den Kippern einen "Puffer" zwischen die Ladeklappe zu bauen, damit sie nicht so metallisch schlägt, dürfte schwer umzusetzen sein. Die zahlreichen Lastzüge kommen aus verschiedenen Firmen und diversen Bauarten.

Stellt man probeweise an einem Nachmittag auf der Straße Faulendriesch die Lauscher auf, so dringt das Geräusch hochdrehender Motoren, wenn sich die Lkw die Haldenstraße hochziehen, deutlich übers Feld. Einmal oben angekommen, hört man aber eine Weile nichts mehr - außer dem Gesang der Vögel. Beim Abfahren allerdings gibt es ganz unten, wo ein Rolltor die Straße außerhalb der Betriebszeiten verschließt, eine weitere Lärmquelle: Beim Überfahren der breiten Entwässerungsrinne bollert es jedes Mal schon ganz ordentlich. Anwohner müssen die Geräusche wohl noch einige Jahre ertragen.

(gala)
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