Hückelhoven Baaler Nordstadion weicht Discounter

Hückelhoven · Auf dem Gelände des Nordstadions wird Netto eine neue Filiale bauen. Das Vereinsheim wird abgerissen, das Gelände nivelliert. Der SV Baal bekommt einen neuen Platz mit Kunstrasen. Über den Standort führt die Verwaltung Gespräche.

 Die Stadt gibt das Stadion mit dem charakteristischen Schriftzug "Nordstadion – Spielverein 1912 Baal" auf. Hier baut Netto einen Markt, mit dem die Baaler dann wieder über eine Möglichkeit zur Nahversorgung verfügen.

Die Stadt gibt das Stadion mit dem charakteristischen Schriftzug "Nordstadion – Spielverein 1912 Baal" auf. Hier baut Netto einen Markt, mit dem die Baaler dann wieder über eine Möglichkeit zur Nahversorgung verfügen.

Foto: JÜRGEN LAASER (ARCHIV)

Nach Schließung des kleinflächigen Einkaufsmarktes am Pastor-Bauer-Platz suchte die Verwaltung lange nach einem Standort für die Ansiedlung eines Discounters. Das Gebäude befindet sich laut Verwaltung in der Zwangsversteigerung und sei auch für einen Nahversorger heutiger Prägung nicht mehr geeignet. Im Gespräch war zeitweise ein Grundstück am Berg (B 57) in Richtung Erkelenz, was letztlich aber ebenfalls nicht in Frage kam. Jetzt sind die Würfel gefallen: Netto will an der Krefelder Straße bauen. Dafür gibt die Stadt den Sportplatz auf. Einstimmig beschloss der Bauausschuss, den Flächennutzungsplan von "Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sportplatz" in "Sonderbaufläche Einzelhandel Nahversorgung" zu ändern.

Die Verwaltung hatte unterstrichen, es sei das Ziel gewesen, die Nahversorgung in Baal wiederherzustellen und sogar noch zu verbessern. Das Sportplatzgelände nahe der B 57 habe sich als zentrumsnaher Standort angeboten. Was Technischer Beigeordneter Dr. Achim Ortmanns im Ausschuss schilderte, bedeutet schon einen größeren Aufwand: Das Vereinsheim wird abgerissen, der Hang — auf Kosten des Investors — abgetragen und abgeflacht, der Richard-Skor-Weg muss ausgeweitet und ein Bürgersteig errichtet werden, auf der Krefelder Straße ist eine Abbiegespur einzurichten. Für eine Übergangszeit muss der SV Baal auf den anderen Sportplatz an der Straße Am Hang umsiedeln. Das Nordstadion-Gelände bietet genügend Platz für einen rund 1000 Quadratmeter großen Markt, der von der Krefelder Straße aus sichtbar sein muss, und die nötigen Parkplätze.

Laut Verwaltung sind Gespräche mit dem Verein über einen neuen Sportplatz-Standort in Vorbereitung. Bürgermeister Bernd Jansen: "Geplant sind ein Kunstrasenplatz wie in Ratheim und Brachelen, eine neue 100-Meter-Bahn und ein neues Sportlerheim ohne Eigenbeteiligung des Vereins." Mit dem Verein sei besprochen, er könne für eine Übergangszeit die Umkleidekabinen in der Schule nutzen. "Es wird eine Saison lang eine schwierige Situation", räumte Jansen ein. "Aber ich glaube, dass wir das mit dem Verein hinbekommen."

Der Bauausschuss beschloss einstimmig ferner die Aufstellung eines Bebauungsplans "Nahversorgung Krefelder Straße", dessen Geltungsbereich wie auch im Flächennutzungsplan etwa die Hälfte des heutigen Sportplatzes umfasst. Die restliche Fläche zur L 117 hin bleibt Grünfläche.

(RP)
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