EP Lennartz in Hückelhoven Familienunternehmen im Wandel der Zeit

Hückelhoven · Kürzlich feierte der Elektronikfachhandel EP Lennartz sein Jubiläum. Grund genug für Geschäftsführer Ralf Sester, auf die Geschichte des Unternehmens zurückzublicken.

 EP Lennartz an der Hückelhovener Parkhofstraße feiert das 85-jährige Bestehen.

EP Lennartz an der Hückelhovener Parkhofstraße feiert das 85-jährige Bestehen.

Foto: EP Lennartz

Von Zeit zu Zeit ist es ratsam, im Lager etwas Ordnung zu schaffen. Das dachte sich auch Ralf Sester, Geschäftsführer der Elektronikfachgeschäftes EP Lennartz, das auf der Parkhofstraße in Hückelhoven beheimatet ist. Dabei fiel ihm ein Thermometer in die Hand, das dort schon ein paar Jährchen geschlummert haben dürfte. 35 Jahre, um genau zu sein. „Das waren damals Geschenke, die mein Vater zum 50-jährigen Bestehen verschenkt hat“, sagt Sester.

Diesen Fund nahm er zum Anlass, sich mit der Geschichte des Unternehmens mal intensiver zu beschäftigen. Den Grundstein hatte sein Ur-Ur-Großvater Anton Lennartz schon früher gelegt, als er 1863 einen Eisenwaren-Großhandel in Waldfeucht eröffnete. Es folgte ein Umzug nach Heinsberg und die Übergabe an die nächste Generation samt Sortimentserweiterung. 1937 erfolgte die Aufteilung des Fachgeschäftes auf drei Brüder. Karl Lennartz hat den Eisenwarenhandel in Heinsberg weitergeführt und Heinrich Lennartz zog es in die Niederlande nach Eindhoven. Wilhelm Lennartz, der Großvater des heutigen Geschäftsführers, eröffnete ein Haushaltswarengeschäft in der Mokwastraße in Hückelhoven und baute das heutige Geschäft auf der Parkhofstraße. In den folgenden Jahren folgten Umbauten und Vergrößerungen. Das „Kaufhaus Lennartz“, wie es zwischenzeitlich hieß, hatte das Sortiment immer breiter gefächert.

1983 übernahm Ralf Sester als Radio- und Fernsehtechnikermeister den Familienbetrieb von seinem Vater, er steht also kurz vor dem 40-jährigen Dienstjubiläum. Seitdem hat mehr und mehr die Spezialisierung auf Elektrogeräte stattgefunden. „Seit mein Ur-Ur-Großvater das Fachgeschäft eröffnet hat, ist viel passiert. Die Technik entwickelt sich rasant weiter“, so Sester. Er selbst hat die technischen Neuerungen hautnah mitbekommen. Die Röhrenfernseher wurden gegen flache Fernsehgeräte ausgetauscht, Telefone hängen nicht mehr an der Wand, sondern jeder trägt sie in der Hosentasche.

Im Zuge des Studiums der Unternehmensgeschichte hat Sester historische Bilder gefunden. Anhand der Bilder erzählte er die Historie in den sozialen Medien nach. Im Alltag gehe das alles unter, sagt er.

Die Beratung der Menschen, die in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen den Elektronikmarkt aufsuchen, hat Sester stets im Blick. Es sei weit mehr als nur der Verkauf des Gerätes. „Für uns steht immer im Vordergrund, dass unsere Kunden bestmöglich von der Elektronik profitieren. Deshalb ist es mir wichtig, im Gespräch herauszufinden, welches Produkt im individuellen Fall den größten Mehrwert bietet“, sagt Ralf Sester. Der umfangreiche Service sei das Erfolgsrezept, betont er.

Dass derzeit sowohl Unternehmen als auch Privatleute vermehrt darauf achten, dort wo es nur eben möglich ist, Energie einzusparen, merkt der Hückelhovener täglich in seinem Geschäft. Ob Kühlgeräte oder Waschmaschinen, viele Menschen erkundigen sich nach neuen Geräten, die im Vergleich zu den älteren Bestandsgeräten energiesparender sind. „Wir profitieren vom Wandel des Kundenbedarfs“, sagt er. Die Bereitschaft der Kunden, alte Geräte durch energiesparende zu ersetzen, sei derzeit groß.

 Mokwastraße im Jahr 1937

Mokwastraße im Jahr 1937

Foto: EP Lennartz

Sester, der einen Großteil seines Lebens auf der Parkhofstraße verbracht hat, dort nicht nur arbeitet, sondern auch wohnt, weiß allerdings auch, dass die 85 erfolgreichen Jahre nicht ohne seine Mitarbeiter hätten gelingen können. Man sei wie eine große Familie, sagt er. Derzeit arbeiten acht Mitarbeiter in dem Elektronikfachhandel auf der Parkhofstraße, der auch einen Onlineshop zu bieten hat. Der werde nicht nur von Menschen genutzt, die weiter entfernt wohnen. „Oft sondieren Kunden aus der Umgebung das Online-Angebot und kaufen es dann persönlich im Laden“, sagt Sester. Und bis zum nächsten großen Jubiläum dauert es ja nur noch 15 Jahre.

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