Hilden Zwei wollen Superintendent werden

Hilden · Am kommenden Wochenende tritt die Herbstsynode des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann zusammen. Frank Weber, der aktuelle Superintendent aus Haan, hat einen Gegenkandidaten: Pfarrer Andreas Müller aus Hochdahl.

Die Kreissynode des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann, das höchste beschlussfassende Organ des Kirchenkreises, tritt zur Herbstsynode am Freitag und Samstag, 9. und 10. November, zusammen. Beobachter erwarten zwei spannende Tagungstage: Das liegt vor allem an der Wahl zum neuen Superintendenten. Frank Weber, der Amtsinhaber aus der Kirchengemeinde Haan, hat einen Gegenkandidaten — ein ungewöhnlicher Vorgang. Der Nominierungsausschuss, dem Vertreter der Gemeinden angehören, schickt Andreas Müller, Pfarrer aus der Kirchengemeinde Hochdahl, ins Rennen. Das Ergebnis gilt als völlig offen, es werde richtig spannend, heißt es.

Müller gilt als handlungsstarker Kirchenmanager, der unter anderem ein riesiges Projekt maßgeblich betreut hat: Im Juni 2012 haben sich die Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann, die evangelischen Altenhilfeeinrichtungen Wichernheim in Ratingen-Homberg und die Häuser Bavier/Bodelschwingh in Erkrath zur gemeinnützigen Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann-NeanderDiakonie GmbH zusammengeschlossen. 650 Mitarbeiter gehören zur neuen Gesellschaft. Kritiker Webers wünschen sich einen klaren und vor allem zupackenden Führungsstil. Weber fahre intern eher die weiche, die harmonische Linie. 90 Abgeordnete aus zehn Kirchengemeinden (Erkrath, Haan, Hilden, Hochdahl, Hösel, Homberg, Linnep, Lintorf-Angermund, Mettmann und Ratingen) tagen im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Hösel an der Bahnhofstraße 175. Die Kreissynode wird am Freitag, 9. November, in der Adolf-Clarenbach-Kirche um 17 Uhr eröffnet. Synodalprediger ist der Präsident der Jüngerkirche, Pfarrer Eliki Bonanga aus dem Kongo. Nach dem Gottesdienst beginnen die Verhandlungen im Gemeindehaus.

Für den Kreissynodalvorstand müssen der Superintendent, der Skriba und zwei Synodalälteste und ihre Stellvertreter neu gewählt werden. Für das Amt des Skribas (zweiter stellvertretender Superintendent) stehen der bisherige Skriba, Pfarrer Frank Schulte, Kirchengemeinde Ratingen, und Pfarrer Michael Füsgen, Kirchengemeinde Homberg zur Wahl. Als Synodalälteste bewerben sich Dr. Hans-Peter Schulz (Kirchengemeinde Hilden) und Dr. Brigitte Majewski (Kirchengemeinde Hilden), als stellvertretende Synodalälteste Klaus Rodigast (Kirchengemeinde Lintorf-Angermund) und Peter Weimer (Kirchengemeinde Erkrath).

Alle Kandidaten werden für die nächsten acht Jahre gewählt. Der Kreissynodalvorstand besteht aus drei theologischen Mitgliedern (Superintendent, Assessor und Skriba) und zwei theologischen Stellvertretern und vier ehrenamtlichen nichttheologischen Mitgliedern und ihren jeweiligen Stellvertretern. Zudem geht es um die Kirchenkreiskonzeption, die Seelsorge im Kirchenkreis und den Haushaltsplan 2013. Die Gemeinden sehen sich erheblichen Sparzwängen ausgesetzt, die Einnahmen aus der Kirchensteuer sind rückläufig, die Personalkosten steigen. Die Synode ist — wenn nicht anders beschlossen — öffentlich.

(RP)
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