Hilden Zwei Schulen bleiben - vorerst

Hilden · Für die Neugründung einer Grundschule aus der Zusammenlegung der Adolf-Kolping- und der Adolf-Reichwein-Schule wird es am Donnerstag im Schulausschuss keine Mehrheit geben. Das zeichnet sich nach Informationen der RP ab.

 Claudia Schlottmann wird im Schulausschuss das Votum der CDU für den Beibehalt beider Schulen erläutern, Christoph Bosbach das der SPD für eine Zusammenlegung.

Claudia Schlottmann wird im Schulausschuss das Votum der CDU für den Beibehalt beider Schulen erläutern, Christoph Bosbach das der SPD für eine Zusammenlegung.

Foto: Privat

Lediglich SPD (zwei Stimmen) und Grüne (eine Stimme) werden dem Vorschlag der Verwaltung folgen, die katholische und die Gemeinschaftsgrundschule an der Beethovenstraße zu einer neuen Schule zusammenzuführen. Bürgeraktion/Fraktionslose Christdemokraten (BA/CDf, 2 Stimmen), CDU (2), Freie Liberale (1) und FDP (1) wollen beide Schulen am Standort Beethovenstraße erhalten.

Wahlfreiheit erhalten

BA/CDf hatten schon in unserer Mittwochs Ausgabe angekündigt, sie wollten das nächste Jahr nutzen, "noch einmal über Kooperationen der beiden Schulen nachzudenken". Dieselbe Marschrichtung schlagen die Freien Liberalen (FL) ein. "Wir wollen den Eltern beider Schulen noch einmal die Möglichkeit geben, sich zu finden", sagte Friedhelm Burchartz am Mittwoch. Die derzeit guten Anmeldezahlen für die Reichwein-Schule machten keien Eile notwendig. Das sieht auch die FDP so, die ebenfalls für die Beibehaltung des Status Quo votiert. "Wir wollen den Eltern die Wahlfreiheit zwischen zwei Schulen erhalten", sagte Rudi Joseph.

Auch die CDU wolle an beiden Schulen festhalten, sagte Claudia Schlottmann, "und sehen, ob man mit einer Kooperation weiterkommt". Ihre Fraktion habe sich schon im Dezember 2010 für den Erhalt einer katholischen Grundschule im Hildener Norden im Rahmen eines Grundschulverbundes ausgesprochen, sagte sie. Die Bezirksregierung habe diese Variante zwar als nicht realisierbar eingestuft, der CDU liege aber seit Dienstag ein aktuelles Gutachten des Erzbistums Köln vor, das dies anders sehe. "Das möchten wir erst prüfen", so Schlottmann. Für die Unabhängigen (dUH) brachte Werner Horzella am Mittwoch noch eine weitere Variante ins Spiel, die auf einer Auskunft des Schulministeriums vom April 2011 basiert. Demnach könne ein Schulträger, der ein konfessionelles Schulangebot erhalten will, die größere Grundschule (hier Kolping) um eine bisher selbstständige Grundschule (Reichwein) erweitern. In diesem Fall finde kein Bestimmungsverfahren statt.

Für SPD zählt Elterwille

Die SPD, die für die Zusammenlegung stimmen wird, habe sich schwer getan mit ihrer Entscheidung, sagte Fraktionsgeschäftsführerin Anabela Barata. Im folgenden Bestimmungsverfahren könnten dann aber 745 Eltern entscheiden, welche Ausrichtung diese Schule künftig haben werde. "Damit hebt die SPD-Fraktion ganz ausdrücklich hervor: Der Elternwille zählt!" Beide Schulen seien langfristig an diesem Standort nicht zu halten — die rückläufigen Zahlen ließen sich nicht ignorieren, so Barata: "Deswegen muss die Politik über die Zukunft der beiden städtischen Schulen nun entscheiden." Dabei bedürfe es einer Lösung, " die langfristig Bestand hat, um die drei definierten Problemfelder zu beheben: Lehrerversorgung, Raumsituation und Integration". Die Entscheidung um ein weiteres Jahr hinauszuziehen helfe niemandem. Auf dieser Linie liegen auch die Grünen, für die Marianne Münnich festhielt, Schulrätin Jeanette Völker habe mit beiden Schulen versucht, eine einvernehmliche Lösung zu finden: "Das ist leider nicht gelungen. Wir müssen sehen, dass endlich im Schulalltag Ruhe einkehrt."

(RP/rl)
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