Haan Ziel: Pestalozzischule bis 2008 in Haan erhalten

Düsseldorf · Die Haaner Pestalozzischule soll bis zum Sommer 2008 in Haan weitergeführt werden. Dieses von der Verwaltung angestrebte „Auslaufen des Schulbetriebs“ muss allerdings von der Schulaufsicht genehmigt werden. Ohne das Placet dürfte die Förderschule an der Blücherstraße ab August mangels Schülern nicht mehr fortgeführt werden, betonte Schuldezernentin Dagmar Formella gestern Abend im Schulausschuss.

Bisher läuft die Schule unter einer Ausnahmegenehmigung, wonach die für einen geordneten Schulbetrieb nötige Mindestzahl von 144 Schülern um maximal 72 unterschritten werden darf. Derzeit besuchen 74 Kinder die Haaner Förderschule für Lernbehinderte

Die Verwaltung holte sich von den Politikern den Auftrag, in Verhandlungen mit benachbarten Städten eintreten zu können, um mittels einer Kooperation den künftigen Schulbetrieb fortsetzen zu können. Bis zur Schulausschuss-Sitzung Ende Mai sollten alle Fakten beisammen sein, damit die Haaner Politik ihre abschließende Entscheidung treffen kann.

Jochen Sack (GAL) appellierte an die Verwaltung, sie möge „offensiv in die Kooperationsverhandlungen eintreten“. Der Standort einer in Kooperation geführten Förderschule könne auch Haan heißen, sagte Sack. Michael Ruppert (FDP) hoffte, dass eine Lösung gefunden werde, „die einen weiten Schulweg für Haaner Kinder verhindert“. Zuvor schon hatte Marlies Goetze (CDU) beantragt, die Verwaltung möge Kooperationsgespräche aufnehmen.

Haan hat in Sachen Schulkooperation bereits Tuchfühlung in Hilden aufgenommen. Die dortige Förderschule mit Schwerpunkt Lernen läuft ebenfalls nur unter Ausnahmegenehmigung. Derzeit würden 75 Kinder, fast ausschließlich aus Hilden, unterrichtet, erklärte Hildens Schuldezernent Reinhard Gatzke im Gespräch mit der Rheinischen Post. Ein noch vor der gestrigen Schulausschuss-Sitzung geplantes Gespräch der Schuldezernenten Gatzke und Formella sei aus terminlichen Gründen aber nicht zustande gekommen.

Gatzke hielt eine Kooperation der beiden Städte für denkbar. Das Gebäude der Ferdinand-Lieven-Schule biete ausreichend Platz für alle Kinder und sei funktionell auf der Höhe der Zeit. Gerade investiere Hilden noch in die Verbesserung des Brandschutzes. Kooperationen von Förderschulen gibt es bereits zwischen Wülfrath und Mettmann und zwischen Heiligenhaus und Velbert.

Am 14. März wird die Hildener Verwaltung den Entwurf ihres Schulentwicklungsplanes vorlegen. Der enthalte auch die Option einer Zusammenarbeit mit Haan bei der Förderschule. „Ob dies zustande kommt, hängt einzig und allein vom Votum aus Haan ab“, sagte der Hildener Beigeordnete.

(RP)
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