Haan Zeit mit Senioren verbringen

Haan · Die Diakonie des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann bietet in Haan eine dreimonatige Ausbildung zur Seniorenbegleitung an. Auftakt der 15 Termine ist am 12. Januar. Aus einem ersten Kursus im Jahre 2010 ist eine Gruppe "Zeitspender" entstanden.

 Dagmar Argow (l.), Regionalleiterin der Diakonie, und Pfarrerin Gabriele Gummel informierten gestern über die Ausbildung zur Seniorenbegleitung.

Dagmar Argow (l.), Regionalleiterin der Diakonie, und Pfarrerin Gabriele Gummel informierten gestern über die Ausbildung zur Seniorenbegleitung.

Foto: Anja Tinter

Viele ältere Menschen leben nicht nur alleine. Sie sind auch alleine, weil Freunde, Bekannte und Verwandte verstorben sind. Oder sie sind nicht mehr mobil und Schwerhörigkeit macht Telefonieren schwierig bis unmöglich. Die Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann, deren Trägergesellschaft auch die Evangelische Kirchengemeinde Haan angehört, will im neuen Jahr Seniorenbegleiter qualifizieren, die alleinstehende Ältere besuchen.

Nach 2010 ist dies in Haan der zweite Kursus für Seniorenbegleiter. Aus dem ersten mit zehn Teilnehmern ist der Kreis "Zeitspender" hervorgegangen. Zusammen mit der Ökumenischen Krankenhaushilfe und dem Besuchsdienst im Friedensheim gibt es derzeit gut 60 Ehrenamtliche, die sich in ihrer Freizeit um alte Mitbürger kümmern. Die Diakonie hat schon drei Kurse in Ratingen, Erkrath und Hochdahl abgehalten, berichtete Dagmar Argow, Regionalleiterin der Diakonie.

Umfangreiches Themenpaket

Ziel ist es, an 15 Abenden Ehrenamtlern möglichst viel über ältere Menschen, deren Lebenssituation und Bedürfnisse zu vermitteln. Gesprächsführung, Wissen um Demenz und Biografie-Arbeit, Trauer und Abschied, Entspannungs- und Aktivierungsübungen, Kenntnisse über Betreuungsrecht, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht – das alles und noch mehr stehen in 45 Unterrichtseinheiten der Fortbildung auf dem Arbeitsplan. "Es wäre nicht verantwortlich, Ehrenamtler sich selbst zu überlassen und einfach einzusetzen", betonte Dagmar Argow.

Neben der Theorie lernen die angehenden Seniorenbegleiter auch die Praxis kennen, indem sie bei den bestehenden Besuchsdiensten hospitieren können. Später werden die Eindrücke und Erfahrungen aus den Begegnungen ausgewertet und aufgearbeitet. Angesprochen werden alle Menschen, die für sich eine Herausforderung suchen und auch außerhalb ihres persönlichen Lebensraumes Anerkennung und Wertschätzung erfahren möchten.

Aus Rückmeldungen von bisherigen Teilnehmern hat die Diakonie erfahren, dass Absolventen auch im persönlichen Umfeld – etwa für den Umgang mit den alten Eltern – viel gelernt hätten. Eine spätere ehrenamtliche Arbeit sei nicht Bedingung für die Teilnahme an der Seniorenbegleitungs-Ausbildung, die später mit einer Bescheinigung attestiert werde. Pfarrerin Gabriele Gummel sagte, an jedem Ausbildungsabend sei Pfarrer Hans-Peter Gitzler dabei. Die Kirchengemeinde sei daran interessiert, dass die ausgebildeten Seniorenbegleiter sich später in den Besuchsdiensten engagierten. Die Mitarbeiter würden auch nach dem Kursus weiter betreut.

Es wird eine Teilnahmegebühr von 70 Euro erhoben. "Wenn jemand sich den Anteil nicht leisten kann, werden wir eine Lösung finden", kündigte Gummel an.

Donnerstag, 12. Januar 2012, 18 Uhr, Flemingstraße 26.

(RP)
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