Hilden Wochenmarkt: Polizei verteilt Gelbe Karten

Hilden · Einige Passanten in der Hildener Innenstadt erhielten gestern von der Polizei eine "Gelbe Karte". Die Aktion von Udo Wilke und Frank Bons hatte allerdings nichts mit Fußball zu tun, sondern mit Kriminalprävention. Die beiden Polizisten klärten zum Thema Taschendiebstahl auf. Die Beamten schlenderten in Zivil über den Wochenmarkt und hielten Ausschau nach Kunden, die ihre Taschen offen herumtrugen. Unbemerkt ließen sie ein gelbes Kärtchen mit der Aufschrift "Ein Taschendieb hätte jetzt zugegriffen" hineingleiten. Auch Silvia Kavli bekam ein gelbes Kärtchen und war betroffen: "Eigentlich bin ich sehr vorsichtig. Wenn meine Tasche, so wie gerade, offen herumsteht, sind nie Wertgegenstände darin. Die Aktion finde ich aber sehr sinnvoll. Ich sehe oft Taschen von anderen Leuten, aus denen das Portemonnaie oben herausschaut", erzählte Kavli.

 Udo Wilke steckt auf dem Wochenmarkt Silvia Kavli einen gelben Zettel in den Einkaufskorb, den sie unbeachtet hinter sich stehen gelassen hat.

Udo Wilke steckt auf dem Wochenmarkt Silvia Kavli einen gelben Zettel in den Einkaufskorb, den sie unbeachtet hinter sich stehen gelassen hat.

Foto: Tinter

Eine Seniorin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, fand die Aktion gut: "Ich selber bin schon während eines Einkaufs in einem Hildener Bekleidungsgeschäft Opfer eines Taschendiebs geworden." Taschendiebstähle seien in Geschäften und auf dem Markt in Hilden ein großes Problem, bestätigten auch die beiden Beamten.

"Eine besonders gefährdete Gruppen sind Senioren. Sie stellen für die Diebe ein geringes Risiko dar, weil es schwierig für sie ist, sich aktiv zu wehren", erklärte Wilke. Ansonsten seien besonders Leichtsinnige betroffen, die beispielsweise ihre Taschen in Fahrradkörben oder Kinderwagen ließen. Zudem raten die beiden Polizisten, Wertsachen körpernah zu verstauen und zu einer "Wertsachenverteilung" an verschiedenen Stellen.

"Diebe arbeiten meist zu dritt. Einer lenkt das Opfer ab, wofür viele die Hilfsbereitschaft von Passanten ausnutzen, der Zweite stiehlt und gibt dann das Diebesgut an den Dritten weiter", erklärt Wilke das Vorgehen von Taschendieben. Präventionsmaßnahmen hat es in den vergangenen Jahren mehrfach gegeben. "Das ist sicher ein Grund, weswegen die angezeigten Taschendiebstähle im Jahr 2011 in Hilden von 78 auf 62 gesunken sind", sagte Frank Sobotta, Sprecher der Kreispolizei in Mettmann.

(RP)
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