Hilden Wo Waldi darf, wenn er muss

Düsseldorf · In Hilden sind 2502 Hunde angemeldet. Sie alle müssen mal ihr "Geschäft" verrichten. Oft passiert das aber dort, wo es andere stört. Dabei gibt es für Hundehalter klare Vorschriften.

Der 7. Dog Day
35 Bilder

Der 7. Dog Day

35 Bilder

Jeder kennt das: Einmal nicht hingesehen, schwupps, ist der Fuß im Hundehaufen. Klagen über rücksichtslose Halter, die ihre Vierbeiner dort ihr Geschäft machen lassen, wo es für andere zum stinkenden Souvenir an der Schuhsohle wird, hört die RP regelmäßig am Heißen Draht. Aber auch von Halter, die sich zu Unrecht beschuldigt fühlen, ihren Waldi nicht im Griff zu haben. Dabei wäre alles so einfach. "Wenn die Vorschriften eingehalten würden, wäre das eine Verbesserung für alle Seiten", ist sich Achim Hendrichs, Sachgebietsleiter Grünflächen/Forst bei der Stadt Hilden, sicher. Wo Waldi darf und wo nicht, ist nämlich klar geregelt.

Welche Bereiche sind für Hunde verboten? Grundsätzlich Kinderspielplätze, Bolzplätze und Schulhöfe. "Jeder weiß, dass Tiere ein Bedürfnis haben und das manchmal ganz plötzlich. Diese Bereiche, wo sich Kinder aufhalten, müssen aber absolut sauber gehalten werden", erläutert Hendrichs. Damit dies allen klar ist, sind an diesen Plätzen Verbotsschilder — ein durchgestrichener Hund — aufgestellt. Wer Hunde auf diesen Plätzen mit sich führt und erwischt wird, muss ein Verwarnungsgeld von 20 Euro zahlen. Sogar 35 Euro sind fällig, wenn der Halter zulässt, dass sein Vierbeiner dort sein Häufchen macht.

Wo dürfen Hunde ausgeführt werden? Auf allen anderen öffentlichen Flächen. Die Halter sind aber verpflichtet, Kot ihres Hundes "unverzüglich und schadlos zu beseitigen". Ein Verstoß kostet 25 Euro.

Wie muss der Hundekot entsorgt werden? In Zeitungspapier, Plastiktüten oder Hundesets aus dem Fachhandel, die in die städtischen Mülleimer geworfen werden können. Es gibt im Stadtgebiet vier so genannte "Hundetoiletten", die auf Initiative des Bürgervereins Hilden-Süd eingerichtet worden sind und nun von der Stadt betreut werden. Das sind Boxen, aus denen kostenlos Plastiktüten gezogen werden können. Außerdem verschickt die Stadt mit dem Hundesteuerbescheid Gutscheine für Hundetüten, die am Bauhof abgeholt werden können.

Gibt es Bereiche, in denen Hunde besonders willkommen sind? Es gibt fünf ausgewiesene Hundeauslaufflächen (siehe Infokasten). Die größte, 50 000 Quadratmeter, liegt am Jaberg, laut Hendrichs "das Hundeparadies". Auf diesen Flächen gebe es keine Probleme mit Hundekot.

Muss der Kot da nicht weggemacht werden? Nein, dort ist keine Bewegungs- oder Spielwiese. Der Boden wird ab und zu umgefräst.

Welche Regeln gelten für den Stadtwald? Dort dürfen Hunde auf der etwa zwei Meter breiten Bankette zwischen Wegen und Wald ihr Geschäft verrichten. Achim Hendrichs bezeichnet das als Toleranzregelung: "Damit wird vermieden, dass auf der einen Seite der Weg verdreckt wird und auf der anderen das Wild nicht gestört wird. Der Hundekot muss dort nicht entsorgt werden. Er wird Teil der Natur.

Wie können sich Privatleute dagegen wehren, dass ihr Vorgarten als Hundeklo missbraucht wird? "Hausbesitzer können bei einem Verstoß den Hundehalter anzeigen", sagt Hendrichs. Das passiere aber sehr selten, und wenn, dann meist anonym. Denn meistens sei der Nachbar der Übeltäter und mit dem wolle man es sich nicht verderben.

Wie greift das Verwarngeld der Stadt auf öffentlichen Flächen? "In vier bis fünf Fällen pro Jahr erwischen wir einen Halter, der gegen die Verordnung verstößt", sagt Daniel Beier vom Ordnungsamt. Das Problem: Der Hundehalter müsse in flagranti ertappt werden. Wenn die Männer vom Ordnungsamt in ihrer Dienstkleidung auftauchen, wird das Häufchen aber schnell aufgehoben. Zur Not mit dem Spitzentaschentuch.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort