Hilden Wo sich Männer wie die Könige amüsieren

Hilden · Die gemeinsame Sitzung der Hildener Narrenakademie und der Hildener Musketiere in der Stadthalle war mit 560 Jecken ausverkauft.

Ein ganzer Saal voller Männer, jede Menge Bier, derbe Witze und ein leicht bekleidetes Nummerngirl: So in etwa sieht die gemeinsame Herrensitzung der Hildener Narrenakademie und der Hildener Musketiere aus. Die RP schaute bei dem vierstündigen Programm mal genauer hin und bewertete die Veranstaltung mit närrischen Sternchen. Dabei können pro Kategorie maximal vier Sterne erreicht werden.

Der beste Witz Den lieferte Tulpenheini alias Roland Paquot, der mit frenetischem Applaus empfangen wurde. Der Büttenredner aus Belgien konnte vor allem durch Witze über Frauen bei den Männern landen. "Da beschwerte sich meine Frau: Sie könne nichts mehr tragen, womit sie attraktiv wäre. Und darauf ich: 'doch nen Kasten Bier'."

Das beste Musikstück Das lieferten die "Domstädtern" aus Köln ab. Sie gelten als das beste Amateurorchester im Kölner Karneval. Die "Dommis" sorgten gleich zu Beginn der Herrensitzung mit lauter Blasmusik, begleitet von zwei Trommlern, für Unterhaltung. Am besten war ihre Version des Karnevallieds "Schenk mir dein Herz" von der Kölner Kultband "De Höhner".

Der beste Tanz Damit dürfen sich die elf Mädchen der "Fauth Dance Company" aus Viersen schmücken. Gekleidet in rote Korsetts tanzten sie zu dem Schlager "Schatzi, schenk mir ein Foto" und zeigten dabei auch ein paar akrobatische Kunststückchen.

Schunkelfaktor Das klassische Schunkeln ist bei der Herrensitzung nicht angesagt. Die 560 Jecken standen eher auf, klatschten und sangen mit. Besonders das attraktive Nummerngirl, das mitunter zwischen den Tischen herumlief, sorgte bei den Herren für viel Heiterkeit. Auch wenn ausgelassen gefeiert wurde, blieben doch oft einige an ihren Stühlen kleben. Deshalb unsere Bewertung: ***

Schmausebarometer Wie es sich für eine ordentliche Herrensitzung gehört, gab es lecker Bier — jede Menge. Die Herren konnten sich gleich ganze Füchsen-Altbier-Fässer für ihre Tische bestellen, wovon auch viele gerne Gebrauch machten. Das Bier wurde vom Cateringservice der Stadthalle an die Tische gebracht, sodass die Narren ungestört das Geschehen auf der Bühne verfolgen konnten. Zu essen gab es belegte Brötchen mit Zwiebelmettwurst, Schinken oder Lachs. Außerdem wurden Frikadellen und Mettwürste angeboten. ****

Moderationsbarometer Der Moderator kündigte die Auftritte an, mehr nicht. Moderation kann man das kaum nennen. Daher unsere Bewertung:*

Komfortbarometer Die Jecken saßen an langen Tischen auf den gepolsterten Stühlen der Stadthalle. Sehr gemütlich, aber dadurch zum Schunkeln nicht geeignet. Die klassischen Bierbänke fehlten hier. Die Sicht auf die Bühne war von jedem Sitzplatz aus gut. Daher unsere Bewertung: ****

Kostümbarometer Nur wenige Herren waren verkleidet. Die meisten trugen Jeans und Hemd. Deshalb unsere Bewertung: nur ein *.

Locationbarometer Wie Männer halt so sind: Deko ist für die meisten überflüssig. Vielleicht war die Stadthalle deshalb an keiner einzigen Stelle geschmückt. Lediglich eine Leinwand hinter der Bühne ging als Dekoration durch. Darauf zu sehen die Wand eines Burgzimmers, inklusive Kamin mit zwei überkreuzten Schwertern. Die Verbindung zum Karneval erschloss sich uns aber nicht. Positiv war jedoch die Stadthalle selbst. Sie liegt zentral, ist gut zu erreichen und der Saal passte perfekt zur Besucherzahl. Wegen fehlender Dekoration nur:*

(jsch)
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