Hilden Wenn Sperrmüllhaufen heimlich wachsen

Mehrmals im Jahr rücken Mitarbeiter des Zentralen Bauhofs aus, um wilde Müllkippen aus der Natur zu entfernen. Problematischer sind allerdings nicht angemeldete Sperrgutstellen, erklärt Hildens Abfallberater Frank Berndt.

 Ein Sperrmüllhaufen vor dem Hochhaus Beethovenstraße 33. Der Berg wuchs über Wochen immer höher.

Ein Sperrmüllhaufen vor dem Hochhaus Beethovenstraße 33. Der Berg wuchs über Wochen immer höher.

Foto: ralf geraedts

Die Stadt Düsseldorf hat vor kurzem erst Mülldetektive eingestellt, um den wilden Müllkippen in der Landeshauptstadt Herr zu werden. Auch in Hilden entsorgen immer wieder Menschen ihren Abfall illegal, zuletzt rund ein Dutzend blaue Mülltüten auf dem Parkplatz im Hildener Stadtwald an der Elberfelder Straße. Ein Problem wie in Düsseldorf besteht in der Itterstadt aber nicht – zumindest nicht bei wilden Müllkippen. „Problematischer sind nicht angemeldete Sperrgutstellen am Straßenrand, die der Bauhof abholen muss, wenn kein Abfallerzeuger bekannt ist“, erklärt Abfallberater Frank Berndt.

Die Zahl der wilden Kippen hält sich laut Berndt in Hilden in Grenzen. Etwa fünf- bis zehnmal im Jahr rückt der Zentrale Bauhof aus, um illegal entsorgten Abfall einzusammeln. Darin seien einzelne Mülltüten oder Gegenstände an Glascontainerstandorten jedoch nicht eingeschlossen.

Problemstellen im Stadtgebiet sind beispielsweise der Park-and-Ride-Parkplatz bei McDonald’s sowie der Parkplatz am Elb- und Menzelsee. Dort legen die Verursacher vor allem Sperrmüll und Bauabfälle ab, die dann später von der Stadt entsorgt werden müssen. Rund 1500 Euro Entsorgungskosten fallen dadurch jährlich an. Dazu kommen noch Personalkosten.

Um illegaler Entsorgung vorzubeugen, bietet die Stadt mit dem Bauhof an der Straße Auf dem Sand eine komfortable und meist kostenlose Abgabestelle für viele Sorten Müll an. Wer Bauschutt entsorgen möchte, kann mit seinem Wagen bis kurz vor den Container fahren und die Bottiche oder Kübel vom Kofferraum aus innerhalb weniger Schritte entleeren. Altpapier kann dort ebenfalls entsorgt werden. Auch Grünschnitt nehmen die Mitarbeiter entgegen, allerdings nur bis zu einem täglichen Limit. Wer noch mehr Gartenabfälle loswerden möchte, muss also bis zum nächsten Tag warten – sie stattdessen in den Wald oder auf andere Grünflächen zu kippen, wäre keine gute Idee. Das gilt laut Berndt bereits als illegale Entsorgung. „Der Wertstoffhof nimmt kostenlos Grünabfall, Altpapier, Altmetall, Altbatterien, Altkorken, Elektroaltgeräte und CDs, DVDs etc. an. Für zusätzlichen Restmüll oder Bauabfälle wird pro 100 Liter eine Gebühr von fünf Euro fällig“, erklärt Berndt.

Unter dem Motto ,Aktion saubere Stadt’ veröffentlicht der Zentrale Bauhof außerdem regelmäßig Themenseiten im Abfallkalender, Infobroschüren, Aufkleber und Plakate. „Daneben findet alle zwei Jahre ein Dreck-Weg-Tag in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing Hilden statt, um die Hildener Bürger und Bürgerinnen zu sensibilisieren“, erklärt Abfallberater Frank Berndt weiter.

Wer dennoch auf die Idee kommt, seinen Müll illegal zu entsorgen und dabei erwischt wird, riskiert ein hohes Bußgeld: „Für ,wilde Müllkippen’, also größere und möglicherweise auch die Umwelt gefährdende Abfälle, droht nach den Bestimmungen des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro“, erklärt Berndt – der Höchstsatz dürfte eher auf industriellen und gewerblich illegal entsorgten Müll zutreffen. „Aber auch für klassische Müllkippen sind Bußgelder im vierstelligen Bereich nicht unüblich“, erklärt Berndt weiter. Allerdings sei es schwierig, die Verursache wilder Müllkippen zu ermitteln.

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