Hilden Wie Schüler die Erde retten

Hilden · Der Verein Multivision macht mit Vorträgen und Diskussionsrunden in Schulen auf Naturschutz aufmerksam. Am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium beteiligten sich die Schüler lebhaft an der Diskussion mit den Moderatoren.

Fabian Delong von "Fair Future" diskutiert im Hildener Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium mit den Schülern des Evangelischen Schulzentrums an der Gerresheimer Straße.

Fabian Delong von "Fair Future" diskutiert im Hildener Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium mit den Schülern des Evangelischen Schulzentrums an der Gerresheimer Straße.

Foto: Anja Tinter

Mit einem kleinen Gedankenexperiment begrüßte Fabian Delong die rund 300 Schüler der neunten und zehnten Klassen des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums und der Wilhelmine-Fliedner-Realschule in der Aula des Evangelischen Schulzentrums an der Gerresheimer Straße. "Wir stellen uns vor, dass wir alle die Weltbevölkerung sind. Steht bitte alle einmal auf", erklärte der Moderator der Informationsveranstaltung "Fair Future". "Nun setzen sich alle, die im ersten bis sechsten und im zehnten bis zwölften Monat des Jahres geboren sind." Stehen blieb ziemlich genau ein Viertel der Schüler. "Ihr seid das reiche Viertel der Bevölkerung", erläuterte Delong. "Ihr bekommt dreimal am Tag was zu essen, habt ein eigenes Zimmer und ein Handy." Als anschließend die arme Erdbevölkerung aufsteht, ist das Staunen groß. "Ihr genießt keinen Reichtum. Allerdings entfallen drei Viertel der Ressourcen auf gerade einmal ein Viertel der Bevölkerung. Das ist nicht gerecht", konstatierte Delong.

Der Verein Multivision tourt insgesamt drei Jahre lang mit der Bildungskampagne "Fair Future — der ökologische Fußabdruck" durch Deutschland. An den verschiedenen Stationen ermutigen die Moderatoren über eine Million Schüler, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu befassen. In Hilden führen Fabian Delong und Kai Wichmann eine lebendige Diskussion mit den Mittelstufen.

Schließlich erfahren die Jugendlichen in einem halbstündigen Film alles über den ökologischen Fußabdruck, den man hinterlässt. Diesen hat der Verein in die vier Bereiche Ernährung, Konsum, Wohnen und Mobilität eingeteilt. Die Quintessenz: Wollten alle sieben Milliarden Menschen auf der Welt so leben wie wir in den Industriestaaten, bräuchten wir drei unserer Planeten. Also muss sich gerade unser Fußabdruck drastisch verkleinern.

Danach ist allen Schülern klar, dass sich eigentlich etwas ändern muss. Die meisten werden häufig unnötig mit dem Auto gefahren, nutzen keinen Strom aus erneuerbaren Energien, essen viel Fleisch oder Produkte, von denen nur ein Bruchteil an die Haupterzeuger fließt. Vor allem die Thematik erneuerbarer Energien spaltet die Schülerschaft. "Wenn man nicht mehr so viele fossile Brennstoffe nutzt, verringert man den ökologischen Fußabdruck", schließt Moderator Kai Wichmann.

"Mein Vater bringt mich jeden Morgen mit dem Auto zur Schule. Ich glaube, ich fahre jetzt häufiger mit dem Fahrrad", kündigte Fabio Barttiato (15) Veränderungen in seinem Verhalten an. "Wir verwenden schon Solarstrom, Bio- und Fairtradeprodukte. Aber es muss etwas passieren, das ist uns wohl allen klar geworden", bestätigte Joshua Küpper. "Jeder muss etwas finden, was er gegen diese Ungerechtigkeit tun kann", forderte der 13-Jährige.

(RP/rl)
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