Hilden Wenko-Chef ist Unternehmer des Jahres

Hilden · Der Hildener Hanns-Joachim Köllner (69) wurde gestern vom Wirtschaftsblatt geehrt. Seine Söhne freuen sich mit ihm.

 Hanns-Joachim Köllner (2.v.l.), umgeben von seinen Kindern Philip (l.), Ina Katharina und Niklas (r.). Die Söhne haben die Firma Wenko übernommen. Tochter Ina Katharina leitet das Hamburger Unternehmen Luminaria.

Hanns-Joachim Köllner (2.v.l.), umgeben von seinen Kindern Philip (l.), Ina Katharina und Niklas (r.). Die Söhne haben die Firma Wenko übernommen. Tochter Ina Katharina leitet das Hamburger Unternehmen Luminaria.

Foto: Marketing-Services, Wenko Wensel

Für Niklas Köllner steht fest: "Eigentlich hätte mein Vater einen Preis für sein Lebenswerk erhalten müssen." Doch auch der Titel "Unternehmer des Jahres 2014" stellt die Leistungen von Hanns-Joachim Köllner in ein besonderes Licht: Der ehemals geschäftsführende Gesellschafter der Hildener Firma Wenko-Wenselaar hat den einstigen Gewerbebetrieb, bei dem Bügelbrettbezüge noch in der Garage zurecht geschnitten wurden, zu einem florierenden Unternehmen mit insgesamt 350 Mitarbeitern geformt. Rund 140 davon arbeiten in Hilden. Für dieses Engagement wurde Köllner gestern vom Wirtschaftsblatt bei einem Festakt in Heiligenhaus geehrt.

Seit 2004 verleiht das Wirtschaftsblatt die Auszeichnung "Unternehmer des Jahres". Das Besondere daran: Es gibt bis zu 250 Juroren, berichtet Wirtschaftsblatt-Chefredakteur Marc Daniel Schmelzer. Denn es geben ausschließlich Unternehmer aus der Region ihre Stimme ab. Jahr für Jahr werden ihnen vier Vorschläge unterbreitet, "mit denen sie sich intensiv beschäftigen", sagt Schmelzer. Die einfache Stimmenmehrheit entscheidet über die Würdigung. Mit ihr soll "das Engagement aus der Wirtschaft im Kreis Mettmann transparenter gemacht werden", erläutert der Journalist.

Niklas Köllner freut sich für seinen Vater, der zur Preisvergabe gestern Abend eigens seinen Urlaub unterbrochen hat und mit Ehefrau Petra aus Mallorca angereist ist. Hanns-Joachim Köllner, der im Mai 70 Jahre alt wird, hat die Firma 1968 von seiner Mutter und dem Stiefvater übernommen. Wenko bietet Problemlöser für Bad, Küche, Wäsche und Wohnen an - "alles, was das Leben leichter macht und nicht elektronisch ist", erläutert sein 37 Jahre alter Sohn. Dazu gehören zum Beispiel Bad-Accessoires, Küchenwaagen, Zeitungsständer oder Flügelwäschetrockner. Jedes Jahr bringt die Firma Wenko zwischen 400 und 450 neue Artikel auf den Markt. 25 Mitarbeiter sind der kreative Kopf der Firma, lassen sich immer wieder neue Innovationen einfallen. Wenko-Produkte werden in 70 Länder geliefert. "Alle 1,59 Sekunden verkaufen wir weltweit ein Produkt", berichtet Köllner.

Dabei musste das Unternehmen stets mit der Zeit gehen. "Das Herz von meinem Vater schlug immer für den Versandhandel", erzählt Niklas Köllner von früheren Zeiten. Doch der Versandhandel habe Geschäftsanteile verloren. Daher wandte sich die Firma Wenko auch dem Vertrieb über das Internet zu. "Mit unserer E-Commerce-Abteilung haben wir die Verluste, die der Versandhandel einbrachte, mehr als wettgemacht", erzählt Köllner.

Niklas Köllner stieg im Jahr 2002 in die Firma Wenko ein, 2004 folgte sein heute 35 Jahre alter Bruder Philip. Beide sind Diplom-Kaufleute. Tochter Ina Katharina Zöllner (30) leitet die zur Unternehmensgruppe gehörende Firma Luminaria, die Lichttüten herstellt. Die nunmehr dritte Generation stellt sicher, dass das Unternehmen für die Zukunft gewappnet ist. Dazu gehören auch Auszubildende: Über alle Lehrjahre beschäftigt die Firma Wenko zurzeit 25 Nachwuchskräfte, "und 98 Prozent werden übernommen", betont Köllner.

Und was hat er von seinem Vatergelernt? "Er ist ein sehr sparsamer Mensch, sehr genügsam. Aber auch sehr großzügig gegenüber anderen", beschreibt Niklas Zöllner den 69-Jährigen. "Er hat eine unglaublich überzeugende Persönlichkeit", das habe sich immer wieder in Kunden- und Lieferantengesprächen gezeigt. Die Übergabe in die Hände der nächsten Generation ging reibungslos. "Mein Vater hat immer noch eine Beratungsfunktion, redet uns aber nicht rein." So "sind wir alle sehr, sehr stolz", berichtet Köllner

(RP)
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