Gruiten Weltladen Gruiten zieht in größere Räume
Düsseldorf · Der Weltladen Gruiten hat sich in den vergangenen zwei Jahren so erfolgreich entwickelt, dass das Fachgeschäft für fairen Handel zum 1. Juli in ein neues Ladenlokal an der Bahnstraße 32 zieht.
Dort steht mit 60 Quadratmetern fast doppelt so viel Verkaufsfläche wie an der Bahnstraße 16 zur Verfügung, berichtet Wolfgang Stötzner, Vorsitzender des Weltladen-Vereins.
Stärken-Schwächen-Analyse
Hintergrund: Ein Zusammenschluss von Weltläden im Bergischen Land hatte zuvor für die ökumenische Initiative in Gruiten eine Stärken-Schwächen-Analyse gemacht. Daraus zogen die rund 40 ehrenamtlichen Helfer die Konsequenz.
Das neue Ladenlokal liegt zentral, bietet drei große Schaufenster (bislang nur ein kleines), Parkplätze für Fahrräder und Autos direkt vor der Tür und kostet nicht mehr Miete, zählt Stötzner die Vorzüge auf.
Einen Treffpunkt für die evangelische und katholische Kirche im Stadtteil schaffen und faire Produkte verkaufen: Mit diesem Konzept sei der Weltladen vor zwei Jahren gestartet. Die beiden Kirchen und Privatleute stellten dafür das Startkapital zur Verfügung. Mittlerweile hat sich der Weltladen zu einem bekannten Treff im Stadtteil entwickelt.
"Wir wollen ein Fachgeschäft für fairen Handel werden", erläutert Stötzner das Ziel. Alle Mitarbeiter seien Neulinge im Einzelhandel. Gleichwohl ging die Umsatzkurve des Weltladens Gruiten so rasant nach oben, dass die Handelsorganisation Gepa begeistert von einem "Raketenladen" sprach. Das hat auch mit dem Vorsitzenden selbst zu tun.
Der gebürtige Gruitener Stötzner (65) war viele Jahre lang Verkaufs- und Marketingleiter bei 3M Europa — zuständig für 49 Länder in Europa, im mittleren und nahen Osten und in Afrika. So professionell wie damals im Beruf geht der Ruheständler auch das Projekt Weltladen an.
Der Laden ist kein Selbstzweck, sondern soll faire Waren verkaufen — und damit den Erzeugern in in der dritten Welt wirtschaftlich auf die Beine helfen. Besonders gut liefen Kaffee, Schokolade, Wein, Lederwaren und hübscher Schmuck für kleines Geld, beobachtet Stötzner. Der Weltladen habe viele junge Familien aus dem Neubaugebiet Hasenhaus als Kunden gewinnen können.
Junge Kunden gewinnen
"Wir müssen etwas tun, um faire Produkte besonders für junge Leute attraktiv zu machen", analysiert der Vorsitzende das nächste Etappenziel. Und die Bildungsarbeit soll verstärkt werden.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter selbst müssten mehr über die Produkte und die Umstände wissen, unter denen sie produziert werden. Stötzner will auf die Schulen in Haan zugehen und sie für das Thema "fairer Handel" interessieren. Dafür werden neue Freiwillige gesucht.
Wer Lust hat mitzuarbeiten, kann sich im Weltladen (Tel. 02104 1722190) melden. Öffnungszeiten: montags bis freitags 9.30 bis 12.30 Uhr und 15 bis 18 Uhr, samstags 9 bis 13 Uhr.