Hilden Waschtag wie zu Omas Zeiten

Hilden · Die Arbeiterwohlfahrt begibt sich mit vielen Hildener Einrichtungen für ihr Mitmach-Projekt "Der große Waschtag" auf Spurensuche. Kinder und Senioren gehen auf eine spannende Zeitreise.

 Mechthild Weichenthal demonstriert, wie früher per Hand im Bottich gewaschen wurde – mit Waschbrett.

Mechthild Weichenthal demonstriert, wie früher per Hand im Bottich gewaschen wurde – mit Waschbrett.

Foto: Olaf Staschik

Früher war ein Waschtag für die Frauen reinste Knochenarbeit. Am Vorabend wurde die Wäsche eingeseift und eingeweicht und mit Bürsten bearbeitet. Weiße Wäsche kochte man lange in großen Kesseln und Bottichen, rührte sie mit Holzlöffeln um und rubbelte auf Waschbrettern verschmutzte Stellen sauber. In Trögen, aber auch in Bächen und Flüssen wurde die Wäsche gespült, mühsam ausgewrungen und auf Leinen oder Stangen gehängt. Die Abfolge steckt heutzutage – auf kleinen Chips gespeichert – in unseren modernen Waschmaschinen.

Wascherfahrungen vieler Frauengenerationen möchte die Arbeiterwohlfahrt Hilden nun in dem Projekt "Der große Waschtag" aufleben lassen. An dem Kooperationsprojekt beteiligen sich: Familienzentrum Arche, Eltern-Kindgruppen der Awo, Nachbarschaftszentrum Awo Robert-Gies-Haus, Gemeinschaftsgrundschule Kalstert, Kindergarten St. Christophorus, Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße und weitere Partner. In einem Pressegespräch erläuterten gestern Marie Luise Barkhoff (Leiterin des Josef-Kremer-Hauses) und die Leiterinnen der anderen Einrichtungen das Mitmachprojekt, das besonders Kinder und Senioren ansprechen soll.

Zwischen Juni 2011 und August 2012 werden die einzelnen Gruppen mit vielen gemeinsamen Aktionen den Waschtag vorbereiten. Auf den Spuren des Themas "Wäsche waschen" wird gemalt, gebastelt und erzählt.

Fotodokumentationen und Ausstellungen begleiten das Projekt. Dafür erbittet die Awo altes Zubehör wie Rubbelbrett, Waschzange, Löffel, Zinkwanne, Bügeleisen, Wasserpresse und alte Waschkleidung. Diese Leihgaben können bei Awo und den anderen Einrichtungen abgegeben werden. "Schön wäre es, wenn wir auch Zeitzeugen fänden", wünscht sich Barkhoff, die ankündigt: "Dafür planen wir Erzählrunden." Die Älteren treffen sich elf Mal und erzählen ihre Geschichten zum Hausfrauenalltag, dem Alltag der Männer und zur "Großen Wäsche". Barkhoff hofft, "dass das Gesamtprojekt die Generationen zusammenbringt".

"Der große Waschtag", (eigentlich sind es zwei, am 21. und am 28. April 2012) ist für alle eine spannende Zeitreise. Da werden die einzelnen Stationen des Wäschewaschens mit historischem Flair verbunden.

Kinder und Senioren waschen, spülen, wringen und trocknen gemeinsam. Sie singen Waschlieder und essen das obligatorische Waschtagsgericht, das sich bis heute erhalten hat: "Erbsensuppe".

(nea)
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