Gruiten Was im Karneval alles anders wird

Gruiten · Weihnachtszeit und Jahreswechsel sind "geschafft". Jetzt richtet sich der Blick langsam auf das nächste Großereignis – den Karneval, der in knapp sieben Wochen gefeiert wird.

Führt durchs Programm: Frauke Heiden-Ziegert.

Führt durchs Programm: Frauke Heiden-Ziegert.

Foto: Archiv/ati

Weihnachtszeit und Jahreswechsel sind "geschafft". Jetzt richtet sich der Blick langsam auf das nächste Großereignis — den Karneval, der in knapp sieben Wochen gefeiert wird.

 Angelika Ahrweiler und Anna-Maria Gerhardt begutachten den Entwurf für die Plakate und Eintrittskarten für den Pfarrkarneval zu Altweiber.

Angelika Ahrweiler und Anna-Maria Gerhardt begutachten den Entwurf für die Plakate und Eintrittskarten für den Pfarrkarneval zu Altweiber.

Foto: Anja Tinter

In Gruiten laufen die Vorbereitungen zum Pfarrkarneval auf Hochtouren, Darüber sprach RP-Redakteur Ralf Geraedts mit Angelika Ahrweiler und Anna-Maria Gerhard vom Organisationsteam der traditionellen und doch neuen Veranstaltung .

Zunächst muss wohl ein Missverständnis aufgeklärt werden. Im Herbst hieß es, es werde keine Weiberfastnacht mehr geben. Und jetzt gibt es doch einen närrischen Termin am Altweibertag.

Ahrweiler Viele haben es so verstanden, dass keine Weiberfastnacht mehr gefeiert würde. Dabei war nur mitgeteilt worden, dass die Katholische Frauengemeinschaft die Karnevalsfeier nicht mehr veranstaltet.

Gerhardt Einige Mitwirkende aus dem früheren Team und mehrere neue Akteure haben jetzt die Vorbereitung übernommen. Außerdem heißt die Veranstaltung jetzt "Pfarrkarneval".

Ahrweiler Trotzdem bleibt diese Veranstaltung zunächst nur Frauen vorbehalten.

Wie viele Mitwirkende hat denn die neue Gruppe?

Ahrweiler Es sind zehn Aktive, die auch den Ablauf planen: Frauke Heiden-Ziegert, Marlene Trautmann, Barbara Mazal, Claudia Horn, Liesel Ströwer, Kriemhild Plum, Dorothee Hübel, Steffi Raack, Anna-Maria Gerhardt und ich.

Gerhardt Hinzu kommt eine Reihe von Helfern im Hintergrund. Dazu zählt vor allem die Küchen-Crew. Alles in allem hat sich das Karnevalsteam verjüngt. Viele KfD-Frauen stehen uns aber zur Seite. Sie haben ja mehr als 25 Jahre Erfahrung.

Wie kommen Sie zu Ihren Programm-Nummern?

Ahrweiler Nach der letzten Veranstaltung sind wir bei einer Karnevalsbörse in Köln gewesen, wo Sketche und Lieder vorgeführt wurden. Da haben wir einiges an Material bekommen. Manches schreibe ich für unsere Veranstaltung gerade um. Wir können insgesamt schon auf einen reichen Fundus zurückgreifen. Eine Arbeitskollegin ist auch im Karneval aktiv und hat schon manch einen guten Tipp gegeben.

Gerhardt Die musikalischen Programmbeiträge entwickeln wir immer wieder neu. So hatten wir im Vorjahr den Chor der Kirchenbesucherinnen gebildet, der live gesungen und auch das Bläck-Fööss-Stück "He deit et wih un do deit et wih " interpretiert hat .

Immer wieder wurden Entwicklungen in der Pfarrgemeinde "durch den Kakao gezogen". Bietet das neue Programm weiterhin diese Elemente?

Ahrweiler Das war die Stärke von Gertrud Goergen, die das Leben in der Gemeinde genau beobachtet hatte und mit viel Humor aufspießte. Dieses Talent hat nicht jeder. Da müssen wir dieses Mal noch passen. Aber in Zukunft könnten aktuelle Entwicklungen wieder mit Augenzwinkern aufgegriffen werden. Die Moderation übernimmt wieder Frauke Heiden-Ziegert. Die Form ist noch offen — aber schließlich wollen wir ja wieder überraschen.

Wie viele Karten werden Sie verkaufen?

Gerhardt Die Zahl bleibt unverändert bei 150. Wir hoffen, dass uns das Stammpublikum die Treue hält und auch die Gruppen, die aus Haan und sogar aus Hilden und anderen Orten kamen, auch am 16. Februar dabei sein werden.

Die Veranstaltung hieß früher "Weiberfastnacht", jetzt "Pfarrkarneval". Wie kam es zu dem neuen Namen?

Ahrweiler Wir haben mit Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt gesprochen, der uns jede Unterstützung zugesagt hat. Träger der Karnevalsfeier ist jetzt nicht mehr die KfD, sondern die Pfarrgemeinde.

Wie lange sind Sie selbst dabei?

Ahrweiler Das müssten jetzt sieben oder acht Jahre sein. Anfangs kam ich als Besucherin, ein Jahr später stand ich schon mit auf der Bühne.

Gerhardt Das ist mir genau so gegangen. 2010 war ich noch Besucherin und 2011 schon aktiv. Andere aus dem Kreis treten schon zehn Jahre und länger auf. Sie gehörten zum Teil der Gruppe junger Frauen an, die das KfD-Kernteam unterstützte.

Was ist das für ein Gefühl, plötzlich vor 150 fröhlich gelaunten Gästen zu singen, zu sprechen oder zu tanzen?

Ahrweiler Ein bisschen Überwindung braucht es schon. Aber dann macht es riesig viel Spaß.

Gerhardt Die Stimmung ist aber auch immer hervorragend. Manchmal standen die Gäste in Sorge um einen guten Platz schon so früh vor dem Pfarrsaal, dass die Akteure noch gar nicht da waren.

Ist jede Akteurin wieder in mehreren Rollen zu erleben?

Ahrweiler Ja, auch das gehört weiterhin dazu. Wir kommen immer mit mehreren Taschen und Koffern zum Auftritt. Der Spaß, den wir bei der Umzieh-Hektik haben, ist immer riesig.

Wann haben denn die Vorbereitungen begonnen?

Ahrweiler Im Oktober haben wir uns erstmals getroffen und überlegt, wer was zum Programm beisteuern könnte. Seither treffen wir uns alle drei oder vier Wochen, um zum Beispiel die musikalischen Beiträge zu üben. Aber jeder bereitet sich überwiegend selbstständig auf seinen Auftritt vor. Meist gibt es eine ziemlich chaotische Generalprobe und dann wird's ernst.

Gerhardt Erst hatten wir Sorge, nicht genügend Programmnummern zu finden. Aber jetzt gibt es schon einen ersten Fundus für für das kommende Jahr — 2013.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort