Hilden Hilden bleibt am Warntag stumm

Heute heulen im ganzen Land die Sirenen zur Probe. Bei uns fehlt aber noch die neue Technik. Bald wird aufgerüstet.

 So sehen Hochleistungssirenen aus.

So sehen Hochleistungssirenen aus.

Foto: Stadt MG

Wenn an diesem Donnerstag um 10 Uhr im ganzen Land die Sirenen zum Test aufheulen, bleibt es in Hilden still. „Wir haben zwar Sirenen in Hilden, allerdings können die nur noch den Feueralarm durchgeben“, erklärt Feuerwehrchef Hans-Peter Kremer. Hintergrund des Warntages ist es jedoch, die Bevölkerung mit dem Warnton vertraut zu machen. „Wenn wir dann einen Feueralarm auslösen, ist das kontraproduktiv“, so Kremer.

Das Hildener Sirenensystem ist 1956 bis 1969 entstanden. Nach dem Kalten Krieg wurde es teilweise zurückgebaut. Da die Gefahr eines Atomkrieges zwar abgenommen hat, chemische Unfälle, Überschwemmungen oder atomare Katastrophen aber dennoch passieren können, muss die Bevölkerung auch weiterhin gewarnt werden können. „Warn-Apps wie Nina sind gut Alternativen. Aber wenn nachts etwas passiert, erreichen wir damit vielleicht 100 Menschen im kompletten Kreis“, erklärt Kremer. „Mit einem Sirenenalarm sind es 300.000. Die Sirenen übernehmen die Weckfunktion.“

Im Großteil der Städte im Kreis stehen bereits die neuen Hochleistungssirenen. Nur Erkrath und Hilden hinken hinterher. „Es gab ein paar Probleme bei der Ausschreibung, aber das ist Vergangenheit“, erklärt Kremer. Er geht davon aus, dass Hilden beim nächsten Warntag im kommenden Jahr mit an Bord ist. „Wir brauchen 14 Standorte, um das komplette Stadtgebiet inklusive Stadtwald abzudecken“, erklärt der Feuerwehrchef weiter. Ein Ingenieurbüro plant momentan die nächsten Schritte des 250.000-Euro-Projekts. „Wo genau die Sirenen aufgestellt werden, ist noch nicht endgültig beschlossen. Wir werden versuchen, sie vor allem auf öffentlichen Gebäuden zu platzieren“, sagt Kremer.

Bis die neuen Hochleistungssirenen eingesetzt werden können, nutzt Hilden noch die vorhandenen Sirenen aus dem Kalten Krieg. Dort wird dann Feueralarm ausgelöst. „Außerdem haben wir ein Fahrzeug, das wir mit Lautsprechern ausrüsten können“, erklärt Kremer. Dieses Fahrzeug wird dann nach einem bestimmten Konzept durch Hilden fahren. „Erkrath hat überhaupt keine Sirenen mehr. Dort testen wir in diesem Jahr am Warntag das Konzept mit den mobilen Lautsprechern“, so Hans-Peter Kremer.

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