Haan Wanderer retten Kitz vor wilderndem Hund

Haan · Ein freilaufender Hund jagt Rehe in den Bereichen Müllersberg und Schaafenkotten.

 In Haan hat ein Hund dieses Rehkitz verschleppt.

In Haan hat ein Hund dieses Rehkitz verschleppt.

Foto: polizei

Ein freilaufender Hund jagt Rehe in den Bereichen Müllersberg und Schaafenkotten.

Noch einmal Glück hatte ein Rehkitz im Gebiet Müllersberg/Schaafenkotten. Nach Auskunft der Polizei hatte am Donnerstag gegen 17.15 Uhr ein freilaufender brauner Hund Rehe verfolgt und dabei auch ein etwa zwei Wochen junges Rehkitz aufgescheucht, gefasst und bis zu einem Wanderweg im Maul getragen hatte. Erst auf dem Weg hatte der anscheinend herrenlose Hund das Kitz dann fallen lassen, als Wanderer den Hund anriefen. Zitternd, verschreckt, aber äußerlich offenbar unverletzt, blieb das Rehkitz auf dem Wanderweg zurück, während der Hund in unbekannte Richtung verschwand. Die Wanderer alarmierten die Polizei, die wiederum den zuständigen Jäger rief. Dieser ließ das Tier von einem Veterinär untersuchen. Anschließend erklärte sich eine laut Polizei "sachkundige Bürgerin" bereit, das Rehkitz aufzunehmen und zu versorgen, bis es groß genug sei für eine Auswilderung.

Immer wieder kommt es den Beamten zufolge in den letzten Tagen kreisweit vor, dass nicht angeleinte oder scheinbar sogar herrenlos in Feld- und Waldnähe herumlaufende Hunde Rehe und anderes Wild jagen. Die Polizei fordert Hundehalter daher nachdrücklich auf, ihre Hunde an die Leine zu nehmen, wenn sie sich sensiblen Regionen nähern, in denen Rehwild in der Nähe sein kann. "Es gibt nur wenige Hunde, die beim Zusammentreffen mit Wild zurückgerufen werden können", teilen die Beamten mit. "Dafür müssen selbst besonders ausgebildete Jagdhunde extrem gut trainiert sein. Im Zweifelsfall sollten Hundebesitzer ihre Hunde in Landschaftsschutzgebieten sowie in Feld- und Waldnähe immer anleinen, auch wenn es auf normalen Waldwegen keine Anleinpflicht gibt."

In den vergangenen Tagen haben wildernde Hunde in Wermelskirchen vier Ricken gerissen, deren Nachwuchs nun hilflos auf sich selbst gestellt ist. In Langenfeld haben zwei Hunde vor kurzem im Wäldchen beim Segelflugplatz ein Reh gejagt und gerissen. Hier konnte die Polizei den Hundehalter — einen Solinger — ermitteln.

In Haan hatte im August 2011 Jagdpächter Peter Selders ein Rehkitz erlösen müssen, das von einem Hund an der Schumannstraße in einen Zaun gehetzt worden war und sich darin schwer verletzt hatte. Hund und Halter verschwanden unerkannt. Der Jagdpächter erklärte, dass es zwei- bis dreimal im Jahr vorkomme, dass Kitze von Hunden in den Tod getrieben würden.

(RP/ac)
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