Hilden Waldkaserne wird modernisiert

Düsseldorf · Der letzte Bundeswehr-Standort im Kreis Mettmann wird ab Oktober in den nächsten zwei Jahren für 18,5 Millionen Euro umfassend renoviert und saniert.

In gut zwei Wochen rücken die Handwerker an. Sie werden in den nächsten zwei Jahren ständiger Gast in der Hildener Waldkaserne sein. Die Bundeswehr lässt die 1938 gebaute Garnison umfassend modernisieren. Das lässt sich der Bund viel Geld kosten.

18,48 Millionen Euro soll die Renovierung von Unterkünften und Sporteinrichtungen kosten, erläutert Thomas Dieckmann von der zuständigen Wehrbereichsverwaltung West mit Sitz in Düsseldorf. Voraussichtlich bis Ende 2011 soll die Sanierung abgeschlossen sein.

Die Millionen-Investition zeigt, dass die Streitkräfte offenbar auch künftig am Standort Hilden festhalten wollen. Die Waldkaserne ist die einzige noch verbliebene Militäreinrichtung im Kreis Mettmann.

Der größte Anteil der Investition ist für das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr bestimmt. Für 12,4 Millionen Euro erhalten die Militärmusiker zwei neue Gebäude, berichtet Dieckmann. Ein bestehender Block wird von Grund auf renoviert.

Die Bundeswehr bildet den musikalischen Nachwuchs für ihre Teilstreitkräfte in ganz Deutschland zentral in Hilden aus. Die jungen Militärmusiker leben und üben in der Waldkaserne und studieren parallel dazu an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf. Für die Zeit der Bauarbeiten ist das Ausbildungsmusikkorps in der Bergischen Kaserne in Düsseldorf untergebracht.

Die wollte die Bundeswehr eigentlich schon 2008 aufgeben, nutzt sie jetzt aber weiter bis 2012 als Ausweichquartier für das Ausbildungsmusikkorps. Ähnlich erging es auch den Kameraden vom Fachsanitätszentrum Köln — Teileinheit Hilden. Diese Dienststelle ist ebenfalls vorübergehend in die Bergische Kaserne umgezogen, bis ihre Unterkunft in der Waldkaserne wieder modernen Ansprüchen genügt.

Größte Teileinheit in der Waldkaserne ist das Feldjäger-Bataillon 252. Von Hilden aus werden die Militärpolizisten in ganz NRW geführt. Kommandeur ist seit Anfang Mai Oberstleutnant Harald Wegener, zugleich auch Standortältester und damit Repräsentant der 700 Soldaten in der Waldkaserne in der Öffentlichkeit.

Der studierte Politikwissenschaftler ist vor vier Wochen zum zweiten Mal Vater geworden und lebt mit seiner Familie in St. Augustin bei Bonn. Der 40-Jährige ist Generalstabsoffizier. Wegener hat diese Bestenauslese (bei der Bundeswehr gibt es etwa 1000 Generalstabsoffiziere) aber nicht nur bei den deutschen, sondern auch noch bei den französischen Streitkräften geschafft.

Der Kommandeur hält sich mit Laufen fit und hat sich auf diese Weise schon in Hilden umgeschaut. Eine gepflegte Stadt mit hoher Lebensqualität, so sein sehr positiver Eindruck: "Die Bundeswehr ist in Hilden extrem gut akzeptiert und integriert." Das sei etwas Besonderes.

(RP)
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