Hilden "Waldbad soll länger öffnen"
Hilden · 260 Unterzeichner hat eine Liste, die Dauerschwimmer jetzt an die Badbetreiber übergeben wollen. Sie setzen sich dafür ein, dass das Freibad von April bis Oktober offen ist. Das sei nicht wirtschaftlich, sagen die Stadtwerke.
Eine gute Woche ist das Waldbad noch geöffnet, dann schließt Hildens beliebtes Freibad bis zum nächsten Jahr, die Saison ist zu Ende. Eine Saison, die vielen Schwimmern nicht lang genug ist. Sie wollen erreichen, dass das Bad nicht von Mai bis September, sondern von April bis Oktober geöffnet bleibt und haben eine Unterschriften-Kampagne ins Leben gerufen. 260 Unterzeichner hat sie bisher, noch in dieser Woche soll sie an die Stadtwerke als Betreiber der Hildener Schwimmbäder übergeben werden.
Finanzielle Frage
"Das Bad ist unser Wohnzimmer", sagt Andrea Quadflieg, eine der Initiatorinnen für eine längere Badesaison. "Ich bin jeden Tag von 17 bis 19 Uhr dort und finde es einfach schade, dass das Bad so früh im Jahr wieder schließt. Zumal es diesmal erst am 12. Mai eröffnet hat statt wie sonst am 1. Mai." Auch mit dem täglichen Schluss um 19 Uhr sind die Dauerschwimmer nicht zufrieden. In den Sommerferien hatte das Bad bis 20 Uhr geöffnet — so wie noch vor Jahren üblich. Die Schwimmer wollen, dass die Zeit zumindest während der gesamten Sommerzeit gilt.
Auch über den Ablauf haben sich Quadflieg und ihre Mitstreiterin Maike Kaiser bereits Gedanken gemacht. Es reiche aus, nur das Schwimmerbecken weiterhin geöffnet zu halten, mit entsprechend weniger Personal. "Wenn man das Becken über Nacht mit Folien zudeckt, kühlt es zudem nicht aus", sagt Kaiser, und Quadflieg ergänzt: "Das Bad war doch mal als Allwetterbad gedacht und konzipiert. Daran wollen wir erinnern." Das Hallenbad Hildorado sei bisher zumindest keine Alternative. Dort gibt es nur Tagestickets, die den Dauerschwimmern, die lediglich ein bis zwei Stunden im Bad sind, zu teuer sind (siehe Info).
"Die Wünsche unserer Gesundheitsschwimmer sind uns durchaus bekannt", sagt Sabine Müller. Die Sprecherin der Stadtwerke Hilden betont, dass das Unternehmen seinen "treuen Kunden" auch gerne entgegenkommen und die wahren Finanzen einmal prüfen wolle. "Für eine längere Saison, wie die Unterzeichner der Liste sie gerne hätten", so Müller, "haben wir aber nicht genügend Interessierte." Für 200 Stammkunden allein könne das Bad nicht wirtschaftlich betrieben werden, die Betriebskosten seien zu hoch — auch ohne bisher eine gesicherte Kalkulation vorlegen zu können. "Die Öffnungszeiten und die Länge des Saison sind eine rein finanzielle Frage", so Müller.
