Hilden Vorsorge ist in vollem Gange
Düsseldorf · Bei den Unternehmen in Hilden und Haan hat beim Thema Schweinegrippe der Schutz der Mitarbeiter oberste Priorität. Das Virus kurbelt jedoch auch die Produktion von Hygienemasken und Schnelltests an.
Schweinegrippe: So sorgen die Konzerne vor
Bundesweit gibt es aktuell fast 8000 bestätigte Infektionen mit der Neuen Influenza, genannt Schweinegrippe. In Nordrhein-Westfalen sind es 3084 Fälle, davon über 100 im Kreis Mettmann (Quellen: Robert-Koch-Institut, Kreisgesundheitsamt, Stand 4. August).
Auch in Hilden und Haan sind die Menschen besorgt. Ortsansässige Unternehmen bereiten sich unterschiedlich auf eine vermehrte Zahl von Infektionen vor. Allen gemeinsam ist in Sachen Vorsorge, dass die Mitarbeiter eingehend informiert und spezielle Verhaltensmaßnahmen erlassen wurden.
Die Niederlassungen von 3M verfügen über einen mehrstufigen Pandemieplan. "Je nach Gefährdungssituation und Stufe sind verschiedene Maßnahmen festgelegt, um Mitarbeiter zu schützen und die Betriebstätigkeit aufrecht zu erhalten", sagt Unternehmenssprecher Manfred Kremer. Zu weitergehenden Maßnahmen gehören besondere Reinigungsverfahren, persönliche Schutzausrüstung, Reisebeschränkungen sowie medizinische Beratung und Behandlung.
Schon Grippemittel eingekauft
Auch bei Qiagen stehen Prävention und Aufklärung an oberster Stelle. "In den Sanitärräumen stehen Handdesinfektoren, in den Küchen liegen Desinfektionstücher bereit", berichtet Przemek Jedrysik. Der Mitarbeiter der Pressestelle des Biotechnologie-Unternehmens ergänzt, dass zudem die Frequenz der Reinigungen erhöht worden sei und geprüft werde, in welchen Fällen statt einer Dienstreise auch eine Videokonferenz möglich ist.
Die Firma Retsch Laborbedarf in Haan hat bereits Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Im Vorfeld der internationalen Messe Achema in Frankfurt im Mai dieses Jahres schaffte das Unternehmen das Grippemittel Tamiflu, Mundschutze und Desinfektionsmittel an. Reiseverbote gibt es bei Retsch nicht.
Vorsorge-Sets in Fahrzeugen
Die Stadtwerke Hilden haben die acht Empfehlungen zum vorbeugenden Schutz gegen die Schweinegrippe der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an ihre Mitarbeiter weitergegeben. Wesentliche Punkte: hygienisch husten und niesen sowie richtig Hände waschen.
Die Mitarbeiter, die im Kundenkontakt stehen, wurden speziell über Verhaltensmaßnahmen informiert, zwei Schwangere wurden aus dem Kundenzentrum in geschlossene Büros umgesetzt. Der gesamte Fuhrpark schließlich wurde mit Profi-Pandemie-Vorsorge-Sets mit Atemschutzmaske, Mundschutz, Kopfhauben, Einweghandschuhen und Handreinigungstüchern ausgestattet.
