Vorlesewettbewerb Elisa ist die beste Vorleserin der Stadt

Bei der 61. Auflage des Vorlesewettbewerbs sicherte sich Elisa Bettgen vom Helmholtz Gymnasium den Sieg in der Stadtbücherei.

  Elisa Bettgen vom Helmholtz-Gymnasium Hilden setzt sich im Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbs durch. Sie qualifizierte sich durch ihren Sieg für den Kreisentscheid.

 Elisa Bettgen vom Helmholtz-Gymnasium Hilden setzt sich im Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbs durch. Sie qualifizierte sich durch ihren Sieg für den Kreisentscheid.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

 Gregs Tagebuch, Star Wars oder Harry Potter: Die Bücher, die die Jungen und Mädchen beim Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in diesem Jahr ausgewählt hatten, konnte kaum abwechslungsreicher sein. In der Stadtbücherei kämpften fünf Schüler der sechsten Klasse verschiedener Hildener Schulen um den Titel des besten Vorlesers. Den Sieg im Stadtentscheid sicherte sich in einem spannenden Finale schließlich Elisa Bettgen, Schülerin am städtischen Helmholtz Gymnasium.

„Das Teilnehmerfeld lag diesmal sehr eng beieinander“, betonte Stefanie Krüger, die in der Bibliothek für die Jugendangebote zuständig ist. Die Jury – Vertreter der Stadtratsfraktionen, zwei Jugendparlamentarier, eine Buchhändlerin und Vorjahressiegerin Layla Arazzak, mussten also eine schwierige Entscheidung treffen, weil auch die anderen Vorleser richtig gut waren. Teilnehmen durfte ohnehin nur, wer den Vorlesewettbewerb an der eigenen Schule zuvor für sich entscheiden konnte. Siegerin Elisa Bettgen jedenfalls war am Ende ziemlich glücklich. Die Elfjährige liest seit der ersten Klasse – und zwar offenbar so viel, dass ihre kleine Schwester sich oft wundert. „Lesen macht mir einfach unheimlich großen Spaß“, erklärt die Schülerin ihr dann immer. Sie könne in den Büchern in neue Welten eintauchen. Dabei lässt sie sich auch von Wälzern wie Harry Potter nicht abschrecken. „Es ist nicht schlimm, wenn die Bücher dick sind, ich lese sie trotzdem gerne“, sagt sie. Zu ihren Favoriten gehören Fantasy-Bücher, aber auch die Buchreihe „Die Penderwicks” von Jeanne Birdsall. Krimis sind allerdings eher nicht ihr Ding. Doch die Schülerin liest nicht nur, sie schreibt auch selber. Zu Geburtstagen oder Weihnachten gibt es für Familienmitglieder oft selbstgeschaffene Fantasy-Geschichten. Kein Wunder also, dass Elisa in der Schule Deutsch zu ihrem Lieblingsfach erklärt hat. In ihrer Klasse lesen tatsächlich viele Mitschüler, doch sie hat auch Verständnis für Kinder und Jugendliche, die nicht zu den Bücherwürmern zählen. „Jedem das Seine. Sie machen dann vielleicht andere Dinge gut und gerne“, sagt sie, ergänzt zugleich: „Sie verpassen aber eine ganze Menge.“

Den Vorlese-Auftakt hatte Alexander Nowitzki von der Marie-Colinet-Sekundarschule gemacht. Er las in der ersten Runde – dem Durchgang mit den selbst ausgewählten und gut vorbereiteten Büchern – aus Star Wars Episode 1 – Die dunkle Bedrohung. Mit abwechslungsreicher Betonung ließ er die Zuhörer an der spannenden Geschichte teilhaben. Ihm gleich tat es Elisa Bettgen, die für sich das Buch „Die Vanderbeekers retten Weihnachten“ ausgewählt hatte. Was ihr möglicherweise zum späteren Sieg verholfen hat: Die Schülerin überzeugte durch ihre klare Aussprache, versuchte, ihre Stimme auch in der Lautstärke der Atmosphäre in ihrer Geschichte anzupassen, ließ die Zuhörer spüren, wenn die Protagonisten im Buch traurig, zornig oder fröhlich waren. Florian Eick-Kerssenbrock vom evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium nahm das Auditorium mit in die Welt von Harry Potter, schaffte es dabei ebenfalls, in seiner Stimme die Gefühle der Buchfiguren widerzuspiegeln. Lebendig und gut vorgetragen ging es bei Jana Maierhofer von der Gesamtschule Langenfeld-Hilden zu, die für sich das Lieblingsbuch vieler Kinder gewählt hatte: Gregs Tagebuch. Den Schlusspunkt setzte schließlich Lilli Köhler von der katholischen Theresienschule mit „An der Arche um acht“. Ihr Pluspunkt: Sie las nicht nur flüssig vor, sondern schaffte es zugleich, gelegentlich vom Buch aufzuschauen und so das Publikum einzubeziehen.

In der zweiten Runde mussten die Kinder aus dem Fantasy-Buch „Tintenherz“ von Cornelia Funke vorlesen – und gaben auch hier ihr Bestes. Der Vorlesewettbewerb wird seit 1959 jedes Jahr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und kulturellen Einrichtungen veranstaltet. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben. Als Siegerin des Stadtentscheid darf Elisa Bettgen nun am Regionalentscheid in Heiligenhaus teilnehmen.

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