Haan Viele Tipps für junge Eltern

Düsseldorf · Heute wird Anke Weber das erste Babybegrüßungspaket übergeben. Der freundliche Besuch des Jugendamtes soll bei jungen Müttern und Vätern Hemmschwellen abbauen und viele Informationen liefern.

Knapp ein Jahr hat die Vorbereitung gedauert. Jetzt ist das Babybegrüßungspaket fertig. Heute wird Anke Weber erstmals eine der prall mit Informationen gefüllten Taschen an eine junge Mutter überreichen. Gestern stellten Anke Weber und Elke Fischer, Abteilungsleiterin Jugendamt, sowie Jugendhilfeausschuss-Vorsitzender Jochen Sack das Projekt vor, das als erstes aus dem Runden Tisch zum Präventiven Kinderschutz hervorging.

Im Frühjahr letzten Jahres hatten sich Mitarbeiter aus Kindertageseinrichtungen und Schulen, von Vereinen und des Jugendamtes zusammengesetzt und über Wege beraten, wie Kinder vor Unheil bewahrt werden könnten. Damals war ein erhebliches Informationsbedürfnis von Eltern festgestellt worden. Es hatte sich aber auch gezeigt, dass die Fülle des Angebotes in Haan nicht allen bekannt war.

Also setzte sich Anke Weber, die 2001 im Bezirkssozialdienst des Jugendamtes gearbeitet und später dann ihre Elternzeit angetreten hatte, hin, um eine Bestandsaufnahme zu machen. Sie stellte sich selbst bei Einrichtungen und Institutionen vor. Sie entwickelte das Begrüßungspaket und suchte erfolgreich Sponsoren zur Finanzierung.

Eine Fülle hilfreicher Ratschläge

Sobald die Stadt Haan von der Geburt eines Kindes erfährt – weil in Haan keine Entbindungsstation mehr existiert, kann die Meldung vom Standesamt der Geburtsstadt mehrere Monate auf sich warten lassen – geht ein Brief an die junge Familie heraus. Darin gratuliert Jugenddezernentin Dagmar Formella zur Geburt und bietet den Glückwunsch-Besuch von Anke Weber an.

"Es geht nicht darum, Familien mit Problemen herauszufinden", betonte Weber. Vielmehr sollten junge Eltern auf das dichte Netzwerk für Familien hingewiesen werden. "Ich bin auch Servicestelle", fügt die 38-jährige Diplom-Sozialpädagogin hinzu, die eine Fülle von hilfreichen Ratschlägen geben und auch Hilfen vermitteln kann. Einmal in der Woche hält Anke Weber eine Sprechstunde im städtischen Familienzentrum "Alleezwerge", Alleestraße 8, ab, deren Logo auch auf der Begrüßungstasche aufgedruckt ist und die von der ersten Haaner Familien-Broschüre grüßen. In diesem Heft sind Angebote und Anlaufstellen, Hilfen und Ansprechpartner zusammengetragen. "Es gab immer wieder Nachfragen", sagt Elke Fischer und spricht von einem "Stück Nachschlagewerk".

Das Image weiter verbessern

Jochen Sack wies darauf hin, dass es zu dem zusätzlichen Ordner mit 46 Elternbriefen – die unterhaltsam-informativ Themen behandeln, die bei Kindern zwischen Babyalter und etwa acht Jahren immer wieder akut werden – auch eine türkisch-deutsche Variante gibt, die auch kulturelle Besonderheiten berücksichtigt. Das Babybegrüßungspaket sieht JHA-Vorsitzender Jochen Sack auch als Möglichkeit, das Image des Jugendamtes weiter zu verbessern. "Eltern sollen das Jugendamt als Anlaufstelle und weniger als Ordnungsbehörde ansehen."

(RP)
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