Haan Viel über Gesundheit gelernt

Düsseldorf · Zwei Tage lang steht am Haaner Gymnasium gesundes Leben auf dem Stundenplan. Alle Jahrgangsstufen lernen eine Menge über Ernährung und Bewegung und erhalten Tipps für den Alltag.

Wie gefährlich sind Tattoos, wie bewältigt man Stress, was gehört zum gesunden Essen, welche Sportart ist die richtige? Das Haaner Gymnasium gleicht derzeit einem Gesundheits- und Fitnesszentrum. Zwei Tage findet dort wieder ein Mammutprojekt statt, fast ein Jahr vorbereitet vom Arbeitskreis "Gesundheit" der Schule. Verzog auch mancher Sechstklässler beim Frühstück etwas das Gesicht, wenn er auf Zuckerbomben wie Marmelade und Nutella verzichten sollte – am Ende waren sich alle Jahrgangsstufen einig: Der Weg zu einem gesunden Leben kann auch Spaß machen.

Als Wegweiser hatte der 20-köpfige Arbeitskreis unter Federführung der beiden Lehrerinnen Petra Dylewski und Uta Kanhai mit Hilfe interner und externer Referenten und gut 100 Eltern 30 Stationen aufgebaut. Den Stundenplan in den Klassenräumen beherrschen auch heute noch Vorträge über Gefahren von Rauchen und Drogen, Elektro-smog, Ess-Störungen, Internetkriminalität bis hin zur Rückenschule.

Risiken bei Tattoos

Zu den Experten, die der Arbeitskreis für das präventive Projekt gewinnen konnte, zählte Dr. Norbert Neumann, Oberarzt der Hautklinik an der Düsseldorfer Uni, der über Risiken von Piercing, Tattoos und Sonne informierte. "Gerade bei den 16- bis 29-Jährigen sind Tattoos in Mode. Ich will euch mit den Bildern nicht schocken, sondern informieren", so Neumann an die Adresse der Oberstufenschüler. "Wir erleben in den Hautklinik immer nur, wenn dabei etwas schief gegangen ist." Der Mediziner appellierte jedoch, sich gut zu überlegen, "mit der kleinen Nähmaschine Farbstoffe auf der Haut markieren" zu lassen. Schließlich kämen die Farbstoffe aus der Gruppe der Autolacke und seien nicht "standardisiert". Während die Oberstufenschüler ihre Themen selbst wählten, wurden den jüngeren Schüler altersgerecht Stationen zugewiesen. Dazu zählte für die Klassen fünf bis acht Wiegen, Messen, Hör-, Seh- und Fitnesstest und Blutdruckmessung. "Der Blutdruck ist bei den Jungs durchweg sportlich", bestätigte Liane Rosenthal, die als gelernte Krankenschwester und Mutter eines Siebtklässlers an dieser Station half.

Bei aller Ernsthaftigkeit um das Thema Gesundheit – der Spaß kam nicht zu kurz. So durfte Nadja (11) an ihrem Geburtstag mit Erlaubnis ihrer Lehrerin Silke Hoffmann in der fünften Klasse süße "Amerikaner" verteilen. Zuvor hatten alle Milch und Paprika getestet, Körnerbrot gegessen und den von Julian (11) beigesteuerten Apfelsanddornsaft probiert. Hüpfburg und Sportangebote wie Street-Surfen rundeten das Projekt ab, das am heutigen Freitag mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Schule ausklingt. Doch auch beim Füllen selbst gemachter "Wraps" wird sicher mal ein Auge zugedrückt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort