Gruiten Viel Interesse am Weltladen
Düsseldorf · Mit einem kleinen Straßenfest eröffnete gestern ein besonderes Geschäft an der Gruitener Bahnstraße. Die Initiative beider Kirchengemeinden bietet fair gehandelte Waren an und ergänzt das Angebot im Stadtteil.
Michael Diederich und Wolfgang Vömel konnten gestern erst einmal durchatmen. Ihr Stress beim Ausbau des neuen Weltladens war mit der Eröffnung vorbei. Damit begann für andere die Bewährungsprobe. Der Kundenandrang war am Nachmittag teilweise so stark, dass die Besucher sich gegenseitig an den Regalen vorbeischoben. Der Andrang animierte Hanno Nell, Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde, zu dem Wortspiel: "Hier läuft es in guter Ökumene auch ökonomisch gut!" Dass dies so bleibt, wünschte auch Bernhard Seither, Pastor im katholischen Seelsorgebereich. Er segnete das gemeinsame Projekt beider Kirchen, das vom Verein Weltladen Gruiten betrieben wird.
Stressige Momente erlebt
Dessen Vorsitzender Wolfgang Stötzner nahm – stellvertretend für die vielen aktiven Helfer des Projektes – eine Menge Glückwünsche entgegen. "Zuletzt haben wir die Wochenenden durchgearbeitet und Nachtschichten eingelegt", lobte er den außergewöhnlichen Einsatz der Bauleute. Die große Resonanz auf die Einladung zur Weltladen-Eröffnung bestätige, dass die Bürger Interesse an dem neuen Geschäft hätten, bilanzierte Stötzner. So mancher der Kundenschar dürfte durch die 2500 Werbekarten aufmerksam geworden sein, die die Schülerin Jana Görke Dienstag mit Hilfe ihrer ganzen Familie bei strömendem Regen verteilt hatte.
Am Morgen habe er die stressigsten Momente seines Lebens erlebt. Die Verkaufscrew hatte sich im Laden orientieren müssen, erfolgreich mit der Kassentechnik gekämpft und schon erste Verbesserungsvorschläge gemacht. "Das heißt, die Mitarbeiter haben den Laden in Besitz genommen", freute sich der frühere Manager eines Industrieunternehmens.
Der Helferstamm ist auf 30 angewachsen. "Wir brauchen aber noch Verstärkung", sagte Stötzner, der mit Blick auf einen auch in Urlaubszeiten leistbaren Dienstplan auf später 40 Helfer hoffte. "Wir wollen immer zwei Mitarbeiter im Laden haben." Bürgermeister Knut vom Bovert wünschte dem Verein viel Erfolg. Und auch Vizelandrat Harald Benninghoven hoffte auf einen guten Start der Initiative, mit der beide im Dorf ansässige Kirchen sich ein Standbein auf der "Station" geschaffen haben.
Zur Eröffnung gab es auf der gesperrten Bahnstraße Kaffee und Kuchen. Der Gospelchor sang mit Unterstützung kenianischer Sänger einige Lieder. Ein Ballonbrenner stieß fauchend Flammen in den Himmel und machte Lust auf eine Teilnahme an der Ladenrallye (läuft bis Samstag), bei der es eine Ballonfahrt über Gruiten als Hauptpreis zu gewinnen gibt.
