Hilden Viel Geld für Jugend und Schule

Düsseldorf · Mit knapp 25 Millionen Euro hat das Ressort von Reinhard Gatzke (Schulen, Kultur, Soziales, Jugend, Gesundheit und Sport) den umfangreichsten Etat. Wofür wird das Geld verwendet, und wo gibt es Einsparpotenziale?

Mit dem Sparen ist das so eine Sache. Zwar konnten bei den Personalkosten in der Verwaltung 5,7 Stellen eingespart werden, doch 6,8 Stellen sind dafür neu hinzu gekommen — für Betreuerinnen in Offenen Ganztag und beim U-3-Ausbau in den Kindertagesstätten. Ohnehin verschlingt das Ressort des Beigeordneten Reinhard Gatzke (Schulen, Kultur, Soziales, Jugend, Gesundheit und Sport) mit exakt 24 811 220 Euro den umfangreichsten Etat.

100 000 Euro für Bildungsbiografie

Allein 15 770 353 Euro entfallen auf den Produktbereich Jugend. "Eine Bildungs-Biografie vom Kita-Platz ab einem halben Jahr über die Nutzung des offenen Ganztags in der Grundschule bis hin zum Abitur kostet die Stadt 100 000 Euro an Zuschüssen", rechnet Jugendamtsleiterin Noosha Aubel vor — pro Kind, wohlgemerkt. Netto betragen die Kosten der Kinder-, Jugend- und Familienhilfen einschließlich der internen Leistungsverrechnung 19,1 Millionen Euro — im Vorjahr waren es noch 17,9 Mio Euro. Allein 6,2 Mio Euro schlagen bei den Hilfen zur Erziehung zu Buche.

Über eine Million Euro lässt sich die Stadt ihre 30 Ganztagsgruppen kosten. Hinzu kommen Plätze in der verlässlichen Grundschulbetreuung. "Insgesamt halten wir für zwei Drittel aller 1800 Grundschüler Betreuungsplätze vor", merkt Gatzke nicht ohne Stolz an. Auch bei den U-3-Plätzen (6,4 Mio Euro) liegt Hilden mit 33 Prozent gut im Plan-Soll — wobei der Familienbericht einen Bedarf von 46 Prozent ermittelt hat. "Deshalb werden wir die Tagespflege weiter ausbauen."

Einen Zuschaussbedarf von 1,5 Mio Euro haben die acht Produkte von Sozialamtsleiterin Monika Klemz. Ihr größter Posten ist neben dem Unterhaltsvorschuss für derzeit 335 Kinder ("Tendenz steigend") die kommunale Pflichtaufgabe "Hilfen für Asylbewerber" — hier vor allem die Krankenkosten für einen kleinen Dialyse-Patienten und die stationäre Aufnahme einer betagten Asylbewerberin. 370 000 Euro sind dafür im Haushalt verankert — der Landeszuschuss beträgt lediglich 45 000 Euro. Ein Unding, findet nicht nur Reinhard Gatzke: "Eigentlich müsste das vollständig bezuschusst werden."

Schützenstraße braucht Kunstrasen

Bei der Kultur ist der Zuschussbedarf um drei Prozent zurückgegangen, obwohl Tarifsteigerungen bei den Personalkosten aufgefangen werden mussten. "Unser Beitrag zur Haushaltskonsolidierung", so Gatzke. Er lobt die hohe Qualität der Bürgerhaushalt-Beiträge. Und wundert sich mit Blick auf die verschuldeten Städte Solingen und Monheim, dass dort — im Gegensatz zur Schützenstraße — Kunstrasenplätze vorgehalten werden können. Der Haushaltsentwurf soll am 6. April verabschiedet werden.

(RP)
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