Verein kritisiert Haushalts-Sparpläne in Hilden Nostromo: „Stadt spart auf Rücken der Schwächsten“

Hilden · Die Stadt Hilden muss Geld einsparen. Dazu gibt es im Haushaltplanentwurf mehrere Vorschläge. Einer davon trifft das Jugend- und Kulturzentrum „Area 51“. Dazu hat der Verein „Nostromo soundz“ jetzt kritisch Stellung bezogen.

 Die Sparpläne der Stadtverwaltung, das „Area 51“ im Hildener Norden betreffend, stoßen auf Kritik.

Die Sparpläne der Stadtverwaltung, das „Area 51“ im Hildener Norden betreffend, stoßen auf Kritik.

Foto: Zelger, Thomas

Kämmerin Anja Franke hat ihren Entwurf für den Haushalt 2022 vorgelegt. Er weist ein Defizit von 17 Millionen Euro auf. Die größten Einsparungen sind im Dezernat von Sönke Eichner, zuständig für Schule, Sport, Soziales, Integration und Kultur vorgesehen, berichtet die RP am 16. September.

„Es ist ein sich ständig wiederholendes Muster, dass die größten Kürzungsansätze bei den Schwächsten gemacht werden“, schreibt dazu Kim Jäger vom Verein Nostromo Livesoundz: „Und nicht nur das. Insbesondere diese Bereiche sind diejenigen, die wir während der Corona-Pandemie am heftigsten vermissen mussten. Entgegen der Pläne müsste das Gegenteil geschehen: Mehr Mittel für Schule und Ganztag um Verpasstes aufzuholen und das soziale Miteinander der Kinder zu fördern. Insbesondere eine Förderung derer, die als „Corona-Verlierer“ gelten: Kinder aus armen Familien, mit erschwertem Zugang zu digitalen Geräten, Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund und Kinder mit Behinderungen.“

Wenn die Stadt Hilden sagt, man wolle gegebenenfalls den Abenteuerspielplatz selbst übernehmen, bedeutet das letztendlich vermutlich nur, dass städtische Mitarbeiter von bestehenden Angeboten abgezogen und an den Abi versetzt werden. Neue Kräfte würden dazu wohl kaum eingestellt.

Gleiches gelte für das Jugend- und Kulturzentrum Area 51. Hier sei 2016 die Veranstaltungsplanung aus den Händen der Honorarkraft Peter Brack und seinen Ehrenamtlichen genommen und als neues Kerngebiet der städtischen Angestellten etabliert worden: „Angestellte, deren eigentliche Aufgabe es sein sollte, Jugendarbeit vor Ort zu leisten.“

Nun gebe es Überlegungen, den Bereich der Jugendarbeit komplett aufzugeben. Für die Jugendlichen im Norden falle das einzige Jugendzentrum weg, der Abenterspielplatz sei nicht für ihr Alter ausgelegt. Was genau die Stadt mit einem Erhalt als „Veranstaltungsort“ meine, werde nicht klar.

„Sinnvoll wäre eine Erweiterung der Angebote über den Jugendbereich hinaus, ähnlich eines Stadtteiltreffs, und eine Anpassung des Konzeptes, um das Jugendzentrum wieder attraktiv zu gestalten. Dies wäre aber eher mit mehr als weniger Kosten verbunden.“

Kim Jäger: „Die Stadt Hilden muss aufhören, an den Bereichen zu sparen, die unser Zusammenleben ausmachen. Hier wird auf dem Rücken der Schwächsten gespart.“ 

Der Etat-Entwurf ist ein Vorschlag. Die Entscheidung liegt beim Stadtrat.

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