Haan Unfallmarkierungen verschwinden nicht

Haan · Ende September kam es auf der Bahnhofstraße Ecke Kölner Straße zu einem Verkehrsunfall, an dem ein Motorroller und ein Mercedes beteiligt waren.

 Sieht auf den ersten Blick aus wie eine Graffiti-Schmiererei, ist aber eine Unfallmarkierung auf der Bahnhofstraße/Ecke Kölner Straße.

Sieht auf den ersten Blick aus wie eine Graffiti-Schmiererei, ist aber eine Unfallmarkierung auf der Bahnhofstraße/Ecke Kölner Straße.

Foto: Olaf Staschik

Die zur Unfallstelle berufenen Polizeibeamten kennzeichneten sämtliche für den Unfallhergang relevante Punkte auf der Fahrbahn: Die Endlage des umgekippten Rollers wurde nachgezeichnet, der Haltepunkt des Pkw festgehalten und die Positionen von Helm, Sitz und Blechteilen umkreist. Für Brems- und Schleuderspuren gibt es wieder andere Markierungen. Was auch fast zwei Wochen nach dem Unfall noch übrig bleibt, ist eine mit weißen Linien übersäte Fahrbahn.

Kein Einzelfall

Die Unfallstelle auf der Bahnhoftstraße ist kein Einzelfall. Auch die Spuren eines Fußgängerunfalls, der sich vor mehreren Monaten ebenfalls auf der Bahnhofstraße ereignete, sind noch sichtbar. Auf der Elberfelder Straße in Hilden wurde gar mit bunter Farbe gesprüht.

Verschwanden die Linien früher nach ein paar Tagen, sieht man sie heute teils noch viele Monate später. Grund dafür ist die von der Polizei neu eingeführte Permanent-Sprühkreide. Die Umstellung begründet sie mit der Nachhaltigkeit: Die neue Sprühkreide hat eine Halbwertzeit von sechs Monaten bis zu einem Jahr.

"Die alte Kreide konnten wir bei nassem Wetter überhaupt nicht verwenden, weil sie auf der Straße kaum zu sehen war", sagt Frank Sobotta von der Kreispolizei Mettmann. Wichtig sei die längere Sichtbarkeit vor allem bei Verkehrsunfällen, bei denen die Schuldfrage noch nicht eindeutig geklärt werden konnte. "Dann kann es auch sein, dass wir die Unfallstelle mehrmals nachsprühen, um die Spuren für einen Ortstermin oder weitere Ermittlungen zu erhalten", sagt Sobotta.

Verfahren überdenken

Dass es durch die "wilde Linienführung" zu Irritationen bei Verkehrsteilnehmern kommen könnte, sieht die Polizei nicht. Guido Mering, Leiter der Tiefbauamtes der Stadt Haan, weiß noch nicht, was er von den neuen Markierungsformen halten soll. "Schön anzusehen sind die vielen Linien auf dem Straßenbelag sicher nicht", sagt er. Allerdings habe das Tiefbauamt beschlossen, abzuwarten und Erfahrungen damit zu sammeln. Es sei aber sicherlich sinnvoll, diese Form der Unfallkennzeichnung nochmals zu überdenken.

(RP/rl)
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